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Grippefälle nehmen zu – kommt es zu einer Doppelwelle?

Die Corona-Zahlen steigen, die Grippe-Saison ist im vollen Gange. Steht uns eine Doppelwelle in Europa bevor?

Die Grippe-Welle ist da! Steht uns nun eine Doppelwelle bevor?
Die Grippe-Welle ist da! Steht uns nun eine Doppelwelle bevor?
Bild: iStock/Symbolbild

Der Herbst ist definitiv angekommen – und macht sich neben seiner Farbenpracht und dem nasskalten Wetter auch auf andere Wege bemerkbar. So werden jedem, der in der letzten Zeit mit dem öffentlichen Verkehr unterwegs war, wieder vermehrt hustende und erkältete Personen aufgefallen sein.

Zwar lässt sich derzeit noch nicht voraussagen, ob die Grippewelle dieses Jahr stärker ausfallen wird. Der Infektiologe Huldrych Günthard sieht aber Anzeichen für eine drohende starke Grippewelle, wie er gegenüber "SRF News" sagt. Denn derzeit gäbe es viele negative Covid-Tests – meist hätten die betroffenen Personen dann ein anderes Virus.

Auch der Umstand, dass es durch die Kombination vom Coronavirus mit anderen Viren zu einer Doppelwelle kommen könnte, bereitet dem Wissenschaftler Sorge. "Es kann sehr gut sein, dass die Infektionen parallel ablaufen, und das wäre natürlich eine echte Belastung", so Günthard.

Medikamente zur Verfügung

Im Gegensatz zum Coronavirus, wo nebst mehreren Impfungen bereits auch Medikamente zur Verfügung stehen, die schwere Krankheitsverläufe verhindern, kann die Medizin gegen Grippeviren nur wenig ausrichten. Weiter sieht der Infektiologe das Impfen als wirksame Schutzmaßnahme gegen Corona an – wäre aber auch eine Maskenpflicht eine Möglichkeit, um die Verbreitung der Viren einzudämmen. Diese Maßnahme bringt aber ein Problem mit sich – durch den Schutz kommen die Immunzellen nicht mit den möglichen Erregern in Kontakt und können diese im Falle einer Infektion nicht abwehren.

Großbritannien

Gesundheitsdaten aus Australien zeigen, dass der normale Gripperhythmus während der Pandemie durcheinandergeraten ist. Die Zahlen aus "Down Under", wo die Grippesaison fast schon wieder vorbei ist, geben einen Blick darauf, was in den Herbst- und Wintermonaten auf der westlichen Erdhalbkugel passieren könnte.

Laut Anke Huckriede, die an der Uni Groningen unterrichtet, sei der Höhepunkt der Grippeinfektionen in Australien dieses Jahr früher erfolgt als normalerweise. "Es gab einen sehr steilen Anstieg im Juli. Dieser war aber relativ rasch wieder vorbei und die Kurve ging schnell wieder runter." Während die allgemeine Zahl der echten Grippefälle mit jenen aus Vorjahren vergleichbar war, sei die Welle vor allem bei Kindern und Jugendlichen als sehr heftig wahrgenommen worden. Dieser Umstand ist laut Huckriede aber nicht besorgniserregend, da schwere Verläufe bei jüngeren Personen eine Seltenheit seien und diese mit einer Infektion auch den Immunschutz aufbauen.

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