Welt
Greenpeace unterläuft peinlicher Fehler bei Studie
Bei einer Greenpeace-Studie muss eine 15 Kilometer "kurze" Flugstrecke ganz schön viel Kritik einstecken. Doch die Strecke existiert gar nicht.
Greenpeace untersuchte in einer Studie das Ausmaß klimaschädlicher Privatflügen in Europa. Vor allem eine Flugstrecke gerät ins Kreuzfeuer: Von Stuttgart bis Böblingen soll die kürzeste Flugstrecke für Privatjets verlaufen. Nicht mal ganze 15 Kilometer Luftlinie und diese Strecke soll in den vergangenen Monaten ganze 18 Mal zurückgelegt worden sein. Ein No-Go für die Klimaschützer.
Außer Betrieb
Doch jetzt stellte sich heraus, dass es diese Strecke überhaupt nicht gibt. Der Nachrichtensender "ntv" berichtete, dass es in Böblingen weder einen Flughafen noch Start- oder Landebahn gibt. Zwar gab es in der 47.000-Einwohner-Stadt einen Flughafen, aber der ist seit den 1950er-Jahren außer Betrieb.
Im Rahmen eines öffentlichen Projektes habe man den Flugplatz mit Wohnhäusern überbaut. "Es gibt keine Landebahn, kein Rollfeld. Wo früher die Landebahn war, ist jetzt ein See", sagte ein Sprecher der Stadt zu "Blick".
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"Vernachlässigbar"
Das niederländische Beratungsunternehmen Delft war für den Fehler in der Studie verantwortlich. "Nach der Veröffentlichung des Berichts wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass einer der im Bericht genannten Flughäfen, Böblingen in Deutschland, nicht mehr in Betrieb ist", zitiert "ntv" das Unternehmen.
Im Nachhinein betont Delft, dass die CO2-Emissionen der Böblingen-Flüge ohnehin "vernachlässigbar" seien. Auch Greenpeace gab zu, dass in der Studie nicht alle Kurzstrecken sauber ausgearbeitet wurden.
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Den Titel für die kürzeste Strecke bekommt nun die Route von Friedrichshafen in Deutschland nach Altenrhein SG in der Schweiz. Die neue Nummer eins ist 22 Kilometer lang.
