Auer wieder pleite
Grazer Traditionsbäckerei insolvent – 47 Jobs wackeln
Die Traditionsbäckerei Hubert Auer mit mehreren Filialen in der Steiermark ist – wieder – in die Pleite gerutscht. Dennoch will sie weitermachen.
Bereits vor vier Jahren schlitterte die Grazer Traditionsbäckerei Hubert Auer – coronabedingt, so hieß es – in die Zahlungsunfähigkeit. Mehrere Filialen wurden damals geschlossen, ein Sanierungsplan angenommen. Nun musste abermals Insolvenz angemeldet werden.
47 Jobs und rund 60 Gläubiger sind betroffen. Die Passiva betragen 2,56 Millionen Euro. Das Unternehmen soll fortgeführt werden.
Als ein Grund für die Pleite wird erwähnt, dass im Vorjahr gleich "mehrere Mietverträge von deckungsbeitragsstarken Filialen ausgelaufen" wären. Trotz intensivster Bemühungen sei
eine Verlängerung dieser Mietverträge gescheitert.
Weiters hätten "fehlgeschlagene Investitionen" nicht zu den geplanten Umsätzen geführt. Auch die infolge der Russland-Krise ohnehin hohe Inflation hat das Unternehmen "besonders hart getroffen". So hätten sich die Wareneinsätze für Rohstoffe um fast 50 Prozent, die Personalkosten um 20 Prozent erhöht. "Diese Kostenerhöhung konnte aufgrund des kompetitiven Marktes auch nicht an die Kunden weitergegeben werden", wie am Montag die Gläubigerschützer von AKV und KSV1870 melden.
Folgender Sanierungsplan wurde angeboten: Die Insolvenzgläubiger erhalten eine 20%ige Quote, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans.
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Trotz aller Widrigkeiten will Hubert Auer – der Gründer verkaufte den Betrieb bereits 2003 – weitermachen. Das Sanierungskonzept sieht vor, dass deckungsschwache Filialen – 14 wurden zuletzt noch betrieben – geschlossen werden sollen. Darüber hinaus soll, um Mietkosten zu sparen, die Produktion von Seiersberg nach Gratkorn verlagert werden.
Nun liegt es an den Insolvenzverwaltern, zu prüfen, ob eine Fortführung ohne weiteren Ausfall für die Gläubiger möglich ist bzw. die geplanten Restrukturierungsmaßnahmen zu überwachen.
Auf den Punkt gebracht
- Die Grazer Traditionsbäckerei Hubert Auer ist erneut insolvent, wodurch 47 Jobs und rund 60 Gläubiger betroffen sind
- Die Insolvenz wurde aufgrund fehlgeschlagener Investitionen, ausgelaufener Mietverträge und der hohen Inflation, die zu stark gestiegenen Kosten führte, angemeldet
- Trotzdem plant das Unternehmen, mit einem Sanierungskonzept und der Schließung von unrentablen Filialen weiterzumachen