Prozess in Linz gestartet

"Grausam, wie in Gangsterfilm" – Mann brutal entführt

In Linz hat am Mittwoch der Prozess um eine spektakuläre Entführung begonnen. Vor Gericht stehen drei Männer und eine Frau. Es ging um Lösegeld.

Oberösterreich Heute
"Grausam, wie in Gangsterfilm" – Mann brutal entführt
Wegen der brutalen Entführung und Erpressung eines Mannes mit türkischen Wurzeln in Linz stehen am Mittwoch eine Frau und drei Männer vor Gericht. Zeugen hatten der Polizei entscheidende Hinweise gegeben. Der Entführte konnte schließlich in Wien befreit werden.
fotokerschi.at

"Das kennt man nur aus Gangsterfilmen", fasst die Staatsanwältin den Fall zusammen, der am Mittwoch in Linz verhandelt wurde. Fünf Angeklagte saßen vor Gericht, die Vorwürfe sind heftig. Die vier Männer und eine Frau (26 bis 43 Jahre) sollen am 1. April einem Bekannten vor einem Lokal in Linz aufgelauert haben.

Als er herauskam, stießen die Verdächtigen den Mann in einen Kastenwagen. Der Kleintransporter brachte das Opfer auf der A1 nach Wien, während der Fahrt wurde er laut Anklage immer wieder brutal geschlagen und getreten. Die Bande brach dem Mann mehrere Rippen, auch eine Pistole wurde ihm in den Mund gesteckt. Die restliche Bande fuhr mit einem Pkw ebenfalls nach Wien.

Ein Begleiter des Opfers lieferte den entscheidenden Hinweis, wodurch eine Deutsche als Halterin des Autos identifiziert wurde. Die Polizei ortete das Handy der Frau, dann erfolgte in Wien der Zugriff. Das Opfer wurde schließlich befreit, vier der fünf Verdächtigen konnten geschnappt und in U-Haft genommen werden.

"Grausam"

Die Anklage sprach am Mittwoch von einer "grausamen Form der Nötigung". Das Opfer sei schon seit März verfolgt worden. Motiv ist mutmaßlich, dass der Bruder des Opfers und einer der Angeklagten in der Türkei in Goldgeschäfte verwickelt waren, dabei sollen sie Schulden gemacht haben. Durch die Entführung wollte die Bande offenbar 175.000 Euro erpressen.

Der Verteidiger argumentierte damit, dass sein Mandant lediglich "Geld eintreiben" wollte. Eine Entführung sei es nicht gewesen. Die Frau (41) sei lediglich mit dem Wagen nach Wien gefahren, um dem anderen Angeklagten "einen Gefallen" zu tun. Zusammengefasst sagt die Verteidigung, dass man "nur" Geld beschaffen wollte, es aber keine Erpressung gegeben habe. Das Opfer schloss sich als Privatbeteiligter der Klage an. Er will Schmerzensgeld. Der Prozess wird am Freitag fortgeführt.

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    Auf den Punkt gebracht

    • In Linz hat der Prozess um eine brutale Entführung begonnen, bei der vier Männer und eine Frau angeklagt sind, einen Bekannten entführt und misshandelt zu haben, um Lösegeld zu erpressen.
    • Die Verteidigung argumentiert, dass es sich lediglich um den Versuch handelte, Schulden einzutreiben, während das Opfer Schmerzensgeld fordert.
    red
    Akt.