Angst vor Grabräubern

Grabschändungen in Wien – jetzt ermittelt die Kripo!

Nach einer unheimlichen Serie von Einbrüchen in Wiener Gruften übernimmt die Kripo die Ermittlungen. Spuren wurden gesichert. Die Angst geht um.

Christian Tomsits
Grabschändungen in Wien – jetzt ermittelt die Kripo!
Tatort Friedhof Kagran: Die Kripo rückte mit der Spurensicherung aus, ermittelt auf Hochtouren.
Sabine Hertel

Es sollen schon mehr als 20 Gräber sein, die in den vergangenen Tagen auf Wiener Friedhöfen (Zentralfriedhof, Kagran) von Unbekannten geöffnet wurden – wir berichteten. Im Schutz der Dunkelheit wuchteten die Täter teils sehr schwere Grabdeckel aus Granit aus ihren Verankerungen, sollen in die Gräber hinabgestiegen sein und an Särgen hantiert haben. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich um Grabräuber handelt, denn die betroffenen Ruhestätten waren allesamt von Roma-Familien.

Tote Verwandten werden von den orthodoxen Clans oft mit Gold-Schmuck, teurer Markenkleidung und anderen Grabbeigaben beigesetzt, im Anschluss fast wie Heilige verehrt. Ein Grund mehr, warum der Wiener Marin fassungslos reagierte, als er eindeutige Einbruchsspuren an der Gruft seiner Vorfahren sah. "Dass jemand die Totenruhe von unseren Angehörigen nach 14 Jahren stört und vielleicht sogar die Leichen angefasst oder umgedreht hat, macht mich völlig fertig", so der 29-Jährige zu "Heute".

Die Ermittlungen der Polizei laufen auf Hochtouren. Am Donnerstag rückte am Kagraner Friedhof die Spurensicherung der Kripo an. Was alles fehlt, ist noch unklar. Fest steht: Nicht nur der Verdacht der schweren Sachbeschädigung oder versuchte Störung der Totenruhe liegt im Raum, sondern vermutlich auch schwerer Diebstahl – und absolute Skrupellosigkeit!

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Kripo ermittelt in Wien wegen einer Serie von Grabschändungen, bei denen mehr als 20 Gräber auf Wiener Friedhöfen geöffnet wurden
    • Die betroffenen Ruhestätten gehörten alle zu Roma-Familien, die ihre Verstorbenen oft mit wertvollen Grabbeigaben bestatten
    • Die Polizei vermutet Grabräuber hinter den Taten und die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, da nicht nur schwere Sachbeschädigung, sondern auch schwerer Diebstahl im Raum steht
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