Neues Theaterstück

Gollinger: "Niemand muss im Regen stehen"

Am Mittwoch feiert "Der Verschwender" im Rahmen der "Raimundspiele Gutenstein" in Niederösterreich Premiere.

Victoria Zemanek
Gollinger: "Niemand muss im Regen stehen"
"Der Verschwender" feiert am Mittwoch Premiere.
Jakob Stickler

Der österreichische Dramatiker Ferdinand Raimund († 1836) hat das Original-Zaubermärchen "Der Verschwender" im 19. Jahrhundert geschrieben und 1843 wurde es im Theater an der Josefstadt aufgeführt. Jetzt kehrt sein letztes Stück, im Rahmen des "Theaterfest Niederösterreich", an seinem Lieblingsort zurück. Ab Mittwoch ist  "Der Verschwender" in Gutenstein zu sehen.

Heutzutage noch relevant?

Das Stück handelt von einem reichen Mann, der sein ganzes Vermögen und dadurch auch sein Umfeld verliert. Nur die Liebe einer Fee und der seines treuen Dieners können ihn retten und ihm die wahren Werte des Lebens zeigen. Laut dem Intendanten Norbert Gollinger (67), ist das sehr wohl aktuell: "Es geht in dem Stück vielfach um Werte, um Vertrauen, um Treue, um Liebe, um Zusammenstehen, um Rücksichtnahme, also viele Werte, die heute und zeitlos aktuell sind".

Rudolf Roubinek spielt den Chevalier Dumont.
Rudolf Roubinek spielt den Chevalier Dumont.
Jakob Stickler

Innige Verbindung

Gollinger und Raimund verbindet das kleine Dorf in Niederösterreich: "Ich bin hier aufgewachsen in Gutenstein, da gegenüber der Kirche, da steht mein Elternhaus", erzählt er, "Ferdinand Raimund ist begraben in Gutenstein, der liegt oben am Friedhof, weil er diese Gegend geliebt hat. Ich bin davon überzeugt, dass er von Stellen und Erlebnissen in Gutenstein viel für seine Stücke mitgenommen hat".

"Das ist auch etwas, was mir am Herzen liegt, dass das Andenken an diesen Dichter und sein Werk, wenn natürlich hier, weiter gepflegt wird. Hier wo er sich oft und lange aufgehalten hat und hier wo er letztlich begraben ist."

Große Ziele

Für den Österreicher ist es die erste Intendanz und da hat er sich gleich hohe Ziele gesteckt:„Mein Ziel ist es, Raimund so zu spielen, wie der Dichter das Stück geschrieben hat. Natürlich gibt es kleinere Weiterentwicklung oder Adaptionen. Aber grundsätzlich ist es mein Ziel, den Verschwender so dem Publikum zu präsentieren, wie es sich der Dichter damals vorgestellt hat", erzählt er im Gespräch mit "Heute".

Niemand muss im Regen stehen
Norbert Gollinger
im Gespräch mit "Heute"
Intendant Norbert Gollinger.
Intendant Norbert Gollinger.
Jakob Stickler

Der ehemalige Chefredakteur vom ORF Landesstudio Niederösterreich würde sich durchaus als Fan des Dichters bezeichnen: "Ich halte Raimunds Stücke für interessantes Theater, für treffendes Theater. Raimund hat schon Humor, berührt aber auch und macht nachdenklich. Ich bin der festen Überzeugung, dass man vom Betrachten dieses Stücks auch viel mitnehmen kann. Gedanken, die auch danach manchmal durch den Kopf gehen".

Besorgt wegen des Wetters in Gutenstein ist der Intendant nicht: "Der liebste Regen ist mir der, wenn wir nicht spielen. Das Publikum ist geschützt, aber der Regen ist schon ein bisschen hörbar. Es kann nichts passieren. Niemand muss im Regen stehen", erklärt Gollinger im "Heute"-Talk.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Das Theaterstück "Der Verschwender" von Ferdinand Raimund feiert im Rahmen der "Raimundspiele Gutenstein" in Niederösterreich Premiere
    • Laut dem Intendanten Norbert Gollinger ist das Stück auch heute noch relevant, da es um zeitlose Werte wie Vertrauen, Treue und Liebe geht
    • Gollinger hat sich hohe Ziele gesetzt, um Raimunds Werk treu zu bleiben, und betont, dass niemand im Regen stehen muss, da das Publikum geschützt ist
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