Wien
Gönner verschenken Klimt-Gemälde um halbe Million Euro
Das Leopold Museum hat überraschend ein Gemälde von Gustav Klimt als Schenkung aus privater Hand erhalten.
Die überaus großzügige Spende stammt von einem Wiener Akademikerehepaar, das den Entwurf für das Deckengemälde "Altar des Dionysos" im Wiener Dorotheum um 475.064 Euro ersteigern ließ.
"Dass jemand einen Tag vor der Auktion an das Museum herantritt, mich beauftragt im Namen der generösen Schenker dieses kunsthistorisch so bedeutende Werk zu ersteigern, habe ich in meiner beruflichen Laufbahn noch nicht erlebt", so der Direktor des Leopold Museum, Hans‑Peter Wipplinger. Gerade in Krisenzeiten und der aktuell schwierigen ökonomischen Situation sei dies ein besonderer "vorweihnachtlicher Glücksfall".
Das Gemälde entstand im Jahr 1886 an einem Wendepunkt zwischen Historismus und Jugendstil im Zuge von Gustav Klimts Gestaltung der Deckenbilder des Wiener Burgtheaters. Es handelt sich zudem um den einzigen Entwurf dieses Deckengemäldes in Öl auf Leinwand im Format von 32 mal 158 Zentimetern.
Deshalb war es den Schenkern, die seit ihrer Jugend begeisterte Burgtheater-Besucher sind, ein besonderes Anliegen das Gemälde der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich zu machen. Dieses wird nun in der Dauerausstellung "Wien 1900" ausgestellt werden. Eine andere Gegenleistung für ihre großzügige Schenkung erwartete das anonym bleibende Ehepaar nicht.