Gegen Handy-Sünder

Gnadenloses KI-Radar blitzt jetzt 24 Stunden am Tag

Eine völlig neue Generation an Radargeräten verbreitet sich derzeit in immer mehr Ländern Europas. Der "Blitzer" arbeitet mit Künstlicher Intelligenz.

Oberösterreich Heute
Gnadenloses KI-Radar blitzt jetzt 24 Stunden am Tag
Über einen Bildschirm kann ein speziell geschulter Beamter das Handy-Radar beobachten.
Screenshot Youtube/SWR

Entwickelt wurde es in den Niederlanden, dort fanden auch die ersten Tests statt. Danach haben erste Städte in Deutschland Pilotrojekte durchgeführt. Wegen des großen Erfolgs dürfte sich das neue "Super-Radar", das mit Künstlicher Intelligenz arbeitet, bald in ganz Europa durchsetzen - wir haben berichtet.

Das System arbeitet mit einer sogenannten "Monocam", die mobil aufgestellt werden kann. Meistens werden dafür Autobahnbrücken verwendet. Der "Blitzer" arbeitet dann rund um die Uhr, 24 Stunden am Tag. Wie bei einem Livestream werden ununterbrochen Videoaufnahmen gemacht. Die KI erkennt, wenn ein Autofahrer ein Mobiltelefon, ein Tablet oder ein Navi in der Hand hat. Dann wird automatisch ein Foto gemacht. Dieses Foto geht dann automatisch weiter an einen geschulten Beamten. Dieser überprüft dann, ob es sich tatsächlich um eine Ordnungswidrigkeit handelt.

Das System wurde bisher in den Niederlanden und in Deutschland getestet. Vor zwei Jahren lief in Trier in Deutschland ein mehrmonatiger Pilotbetrieb. Wie der TV-Sender SWR damals berichtete, wurde das System auch bei dichtem Verkehr an der Autobahn 60 in der Nähe von Mainz getestet. Obwohl extra ein großes Schild auf die Kontrollen hingewiesen hat wurden alleine hier jede Stunde rund 20 Verstöße gezählt.

Das Landesregierung von Rheinland-Pfalz hat im April des Vorjahres nach den Testphasen angekündigt, den Smartphone-Blitzer dauerhaft einsetzen zu wollen. "Das Pilotprojekt belegt, dass die Monocam eine präventive Wirkung hat und geeignet ist, die Verkehrssicherheit in Rheinland-Pfalz zu erhöhen. Deshalb wollen wir als erstes Bundesland die Monocam einführen", sagte Innenminister Michael Ebling damals.

Abstandsradar lässt die Wogen hoch gehen

Schon jetzt sorgen mobile Abstandsradargeräte für Wirbel, sie lassen vor allem auf Facebook die Wogen hochgehen. In eigenen Gruppen wird vor den Blitzern gewarnt und ordentlich Dampf abgelassen. Wir haben über die Seite "Radarwarnungen Bezirk Kirchdorf/Krems" berichtet. Immer mehr Verkehrsteilnehmer fragen sich, wie die Distanzmesser ausschauen?

15.000 Anzeigen alleine in Oberösterreich
Jedes Jahr gehen rund 15.000 Abstandsanzeigen an die Behörden – und das nur in Oberösterreich. Dazu kommen noch zirka 12.000 Geschwindigkeitsanzeigen.
Die Technik kostet viel Geld: rund 130.000 Euro pro Stück. Die hochauflösenden Bilder der Verkehrssünder liefern drei Videokameras.
Die Aufnahmen werden abgespeichert und später ausgewertet. Das geeichte System arbeitet besonders präzise.

Vor wenigen Tagen wurde "Heute" ein Foto zugespielt, das die unscheinbare Technologie zeigt: Auf einer Autobahnbrücke nahe dem Voralpenkreuz sind zwei Kameras postiert, die alle, die sich nicht an die Regeln halten, unerbittlich in die Falle tappen lassen.

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    <strong>23.11.2024: Verschwunden! Rätsel um Goldschatz aus Wiener Villa</strong>. In einer alten Villa in Wien-Penzing sollen 30 Kilo Gold gefunden worden sein. <a data-li-document-ref="120073714" href="https://www.heute.at/s/verschwunden-raetsel-um-goldschatz-aus-wiener-villa-120073714">Plötzlich will niemand mehr wissen, wo das Edelmetall ist.</a>
    23.11.2024: Verschwunden! Rätsel um Goldschatz aus Wiener Villa. In einer alten Villa in Wien-Penzing sollen 30 Kilo Gold gefunden worden sein. Plötzlich will niemand mehr wissen, wo das Edelmetall ist.
    Leserreporter

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein neues KI-Radar, das in den Niederlanden entwickelt wurde, verbreitet sich in Europa und wird bereits in Deutschland getestet
    • Das System, das rund um die Uhr arbeitet, erkennt Fahrer, die während der Fahrt Mobiltelefone oder andere Geräte benutzen, und macht automatisch Fotos, die an Beamte weitergeleitet werden
    • Nach erfolgreichen Tests in Deutschland plant Rheinland-Pfalz, das System dauerhaft einzusetzen
    • Es gibt jedoch auch Kritik und Diskussionen über die Wirksamkeit und den Umgang mit solchen Radargeräten
    red
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