Niederösterreich
Giftspinnen-Alarm! Shop öffnet erst nach Grundreinigung
Volle Konzentration auf eine Spinne beim Penny in Krems: Ein Experte sucht nun das Tier und es soll eine Spezialreinigung erfolgen.
Ein achtbeiniges, achtaugiges, pelziges Krabbeltier sorgte am Dienstag und Mittwoch für Ausnahmezustand in einem Kremser Supermarkt: Der Filialleiter hatte am Dienstagmorgen beim Auspacken des Obstes ein exotisches Tier aus der Kiste krabbeln sehen - mehr dazu hier.
Unverzüglich wurde die Feuerwehr gerufen, Einsatzkräfte in Schutzmontur durchsuchten die Geschäftslokalität, gefunden wurde nichts. Der Konzern entschied dennoch: Sperre des Marktes bis das Tier eingefangen ist oder der Sachverhalt restlos geklärt ist.
Verdacht auf Bananenspinne
Der Gliederfüßer war als etwa zehn Zentimeter groß und mit schwarz-roter Färbung beschrieben worden, weshalb vermutet wurde, dass es sich um eine giftige Bananenspinne (Wolfsspinne) handeln könnte.
Ein Experte soll nun klären, um welche Spinne es sich wirklich handelt. Seitens des Konzerns wurde versichert, die Filiale erst nach Rücksprache mit dem Magistrat Krems und einer umfassenden Grundreinigung wieder zu öffnen. Somit würde für Kunden überhaupt keine Gefahr bestehen.
Biss führt zu Dauererektion
Der Verdacht, dass es sich um einen Bananenspinne handelt, ist durchaus berechtigt. Das Gift der Phoneutria nigriventer (Brasilianische Wander- bzw. Bananenspinne) kann tödlich sein. Es führt zu Bluthochdruck, Muskelkrämpfen, Herzrasen bei Männern zu schmerzhaften Dauererektionen. Diese Spinnenart gilt zudem als äußerst aggressiv und kann bis zu 1,50 Meter weit springen.
Alarm um Gifttiere hatte es in den letzten Jahren in NÖ und Wien immer wieder gegeben: Ende Mai 2016 wurde ein Speikobra in einer Firma südlich von Wien gesichtet. Schlangenpapst Georg Jachan und Team jagten tagelang das Tier, gefunden wurde es nie. 2016 war in einer Importfirma in Amstetten eine Rotrückenspinne, die giftigste unter den Schwarzen Witwen, eingefangen worden.
Taipanschlange kam aus
Ein Wiener hatte 2017 beim Kauf von Weintrauben eine gefährliche Zugabe bekommen: Eine Steatoda paykulliana, eine Giftspinne aus dem Mittelraum bis Zentralasien. 2019 hatte eine Plastikkobra bei Bisamberg (Korneuburg) für eine Bevölkerungswarnung samt Schlangenjagd gesorgt.
Und 2012 hatte ein Stromaggregat für eine illegale Cannabiszucht in Besenbucht (Dunkelsteiner Wald) Feuer gefangen. Durch die Hitze zerbrach das Terrarium in dem drei tödliche Schlangen gehalten waren - zwei Taipanschlangen (gefährlichste Schlange der Welt) und eine Monokelkobra. Es musste sogar extra ein Gegengift aus München angefordert werden. Der damals 43-jährige Hausbesitzer, ein Kampfsport-Staatsmeister, wurde angezeigt.