Klimawandel

Giftiger Rotfeuerfisch breitet sich in der Adria aus

Hübsch anzusehen sind sie, die Rotfeuerfische, allerdings auch giftig und gefräßig. Vermehrt besiedeln sie nun das Mittelmeer, bedrohen seltene Arten.

Heute For Future
Giftiger Rotfeuerfisch breitet sich in der Adria aus
Rotfeuerfische aus dem Indischen Ozean besiedeln vermehrt das Mittelmeer.
Getty Images/iStockphoto

Rotfeuerfische aus dem Indischen Ozean besiedeln vermehrt das Mittelmeer, berichtet der österreichische Zoologe Alexander Kotrschal im Fachjournal "NeoBiota". Dort könnten sie die Artenvielfalt der lokalen Fischwelt dramatisch dezimieren.

Die Raubfische sind nicht wählerisch und futtern seltene Arten, die nur im Mittelmeer vorkommen und streng schützenswert wären. Um die Zahl der Invasoren zu reduzieren, könnte man sie fangen und verspeisen, erklärte er der APA.

Mit Klimawandel übersiedeln Rotfeuerfische ins Mittelmeer

Die Invasion des Rotfeuerfisches ins Mittelmeer begann vor etwa zehn Jahren, so Kotrschal, der an der Universität Wageningen in den Niederlanden forscht. Die Fische stammen aus dem warmen indopazifischen Ozean und drangen laut genetischen Studien über das Rote Meer und höchstwahrscheinlich den Suezkanal ins Mittelmeer vor.

Dort sind sie im östlichen Teil mittlerweile permanent präsent und breiten sich in Gewässerbereichen aus, wo man glaubte, dass es ihnen eigentlich zu kalt wäre. Sie kommen durch den klimawandelbedingten Temperaturanstieg nun offensichtlich auch mit dem einst kühleren Mittelmeerklima zurecht.

Gefahr für ökologisches Gleichgewicht

Der Rotfeuerfisch sieht mit seiner stacheligen Rückenflosse und seiner auffälligen Färbung in Rot und Braun sehr beeindruckend aus – und ist daher auch der Star vieler Aquarien. Im Mittelmeer stößt die invasive Art auf kaum natürliche Fressfeinde, so verdrängt der Rotfeuerfisch zunehmend heimische Arten.

Insbesondere an der Adria hat er sich mittlerweile stark verbreitet. "Dort fressen sie die Meere leer, denn seit ihrer Anwesenheit haben sich die Bestände von Krustentieren und kleinen Fischen dramatisch verringert", berichtet der WWF.

Ohne natürliche Feinde würde der Rotfeuerfisch in weniger als fünf Wochen bis zu 79 Prozent der Jungfische eines Riffs auffressen, berichtete das Magazin "Spektrum der Wissenschaft" auf Basis von Beobachtungen von Forschern.

Nicht nur für das Ökosystem, sondern auch für den Menschen stellt der Rotfeuerfisch ein Problem dar: Die sogenannten Strahlen an seiner Rücken-, Bauch- und Schwanzflosse enthalten teilweise Giftdrüsen. Das Gift kann demnach heftige Schmerzen und eine "örtliche Gewebszerstörung" hervorrufen. Zu den Symptomen gehören Schwellungen, Rötungen, Blasenbildung, Taubheitsgefühl sowie Übelkeit und Erbrechen.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Der giftige Rotfeuerfisch breitet sich im Mittelmeer aus und bedroht die Artenvielfalt der lokalen Fischwelt
    • Die Fische stammen aus dem Indischen Ozean und haben sich durch den Klimawandel ins Mittelmeer ausgebreitet, wo sie kaum natürliche Feinde haben und heimische Arten verdrängen
    • Das Gift der Fische kann beim Menschen heftige Schmerzen und Gewebsschäden verursachen
    red
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