Klimakrise

Griechenland leidet jetzt schon unter der Dürre

Auf den Kykladeninseln in der Ägäis sind die Wasserreservoirs jetzt schon knapp. Die extreme Dürre spüren Tourismus und Landwirtschaft.

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Griechenland leidet jetzt schon unter der Dürre
Die Folgen der sich zuspitzenden Klimakrise sind vor allem für die griechischen Inseln fatal.
Eibner / EXPA / picturedesk.com

Der Frühling hat gerade erst begonnen, da kratzen die Temperaturen in Griechenland bereits an der 30-Grad-Marke. Durch die außergewöhnlich hohen Temperaturen und Trockenheit hat es in den vergangenen Tagen bereits Dutzende kleinere Brände gegeben.

Vor allem die Kykladeninseln in der Ägäis – Naxos, Paros, Mykonos, Santorin – leiden unter einer argen Dürre.

"Auch 2023 war ein schlechtes Jahr", sagt Kostas Lagovardos, Forschungsleiter am Nationalen Observatorium in Athen, gegenüber der "taz". "Seit 2020 liegt die Niederschlagsmenge weit unter dem langjährigen Durchschnitt. Besonders auf den Kykladen, wo die Regenzeit ohnehin maximal nur fünf Monate dauert, braucht es nur zwei schlechte Jahre, um ein Problem zu haben. Jetzt sind es schon vier Jahre." Und Besserung ist nicht in Sicht.

Zum Beispiel auf der Kykladeninsel Andros fiel im Gesamtjahr 2023 nur 363 Millimeter Regen. Der Durchschnitt liegt dort bei 506 Millimeter. Auf der Nachbarinsel Tinos waren es 299 Millimeter bei einem Durchschnitt von 330 Millimeter, in Naxos 270 Millimeter (Durchschnitt: 306 Millimeter), in Ios 195 Millimeter (Durchschnitt: 285 Millimeter).

Griechische Inseln ohne Wasser

Der diesjährige Winter war der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen in Griechenland. Die Monate Dezember, Januar und Februar lagen weit über den normalen saisonalen Temperaturen: In Nordgriechenland lag die durchschnittliche Höchsttemperatur um zwei bis drei Grad Celsius über dem Durchschnittswert des Zeitraums von 1991 bis 2020, so die Analyse des Nationalen Observatoriums von Athen.

Im Rest des Landes waren die Höchsttemperaturen zudem um ein bis zwei Grad Celsius höher als im Schnitt der Jahre 1991 bis 2020. In den letzten zehn Jahren wurden die sechs wärmsten Winter aller Zeiten in Griechenland verzeichnet. Obendrein weist die durchschnittliche Höchsttemperatur für den Winterzeitraum von 1960 bis einschließlich 2024 einen Anstieg von 1,8 Grad Celsius auf.

Für die Kykladeninseln bedeutet dies kurz vor dem trockenheißen Sommer, dass das Wasser knapp wird. Das spüren vor allem Landwirtschaft und Tourismus.

Die Wasserreservoirs auf den Inseln sind leer.
Elias Nokas
Leiter der Wasserdirektion Südägäis

"Viele Kykladeninseln werden in diesem Sommer mit Problemen zu kämpfen haben. Die ersten Opfer werden die Landwirte und Viehzüchter sein. Wenn es nicht regnet, gibt es keine Vegetation, sodass die Landwirte Futtermittel für ihr Vieh kaufen müssen. Letztes Jahr haben die Bauern auf Naxos Kleeballen aus Bulgarien kaufen müssen", erklärt Elias Nokas, Leiter der Wasserdirektion Südägäis, gegenüber der "taz".

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