Ukraine
"Gezielter Angriff" auf Mega-AKW Saporischschja
Nach einem russischen Angriff kam es zu einem Feuer im größten AKW der Ukraine. "Nur durch Gnade Gottes" sei die Katastrophe ausgeblieben.
Die russische Armee bombardiert weiter ukrainischen Städte. In der Nacht auf Freitag kam es dann im riesigen Atomkraftwerk Saporischschja in Enerhodar zu einem gefährlichen Zwischenfall: ein Feuer brach aus, bedrohte die Anlage, verletzte mindestens zwei Menschen – "Heute" berichtete.
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Das Mega-AKW mit sechs Reaktorblöcken im Zentrum des Landes sei von russischen Truppen "bombardiert" worden, sagte ein Sprecher des Kraftwerks in einem auf Telegram veröffentlichten Video. Kein anderes Land der Welt habe jemals Atomanlagen beschossen, donnerte auch Ukraines Präsident Wolodimir Selenski in einer Videobotschaft: "Der Terroristen-Staat [Russland] verlegt sich jetzt auf Nuklear-Terror."
Die Briten und Franzosen gehen mittlerweile offiziell von einem vorsätzlichen Angriff russischer Truppen auf das AKW Saporischschja aus!
"Nur durch Gnade Gottes"
"Dies ist das erste Mal, dass ein Staat ein (mit Brennstäben) bestücktes und funktionierendes Atomkraftwerk angegriffen hat. Und es ist eindeutig durch das Völkerrecht und die Genfer Konventionen verboten", sagte die britische UN-Botschafterin Barbara Woodward am Freitag vor einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats in New York.
Der französische UN-Botschafter Nicolas de Rivière sagte, der Vorfall "impliziert einen Angriff" auf das Atomkraftwerk.
Die Kämpfe bei dem ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja hätten nach Ansicht der USA leicht zu einem Desaster führen können. "Durch die Gnade Gottes ist die Welt letzte Nacht nur knapp einer nuklearen Katastrophe entgangen", sagt die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield am Freitag. "Es war unglaublich rücksichtslos und gefährlich und bedrohte die Sicherheit von Zivilisten in ganz Russland, der Ukraine und Europa."