Niederösterreich

Gewalt, Mobbing - Hilfeschrei einer Wiener Junglehrerin

Einer Wiener Junglehrerin ist von Gewalt in der Mittelschule so angewidert, dass sie nur noch schnell wechseln will - zur Not in die Privatwirtschaft.

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Die Gewalt an Österreichs Schulen nimmt zu (Symbol)
Die Gewalt an Österreichs Schulen nimmt zu (Symbol)
Bild: iStock

Dass Kinder laut seien und gerne tratschen, aber nichts für die Schule leisten würden, damit komme sie klar, nicht jedoch damit, dass "etwa ein Drittel der Schüler gewalttätig sind." Demnach würden Kinder geschlagen, verletzt, gemobbt, wüst beschimpft, bedroht, Mädchen belästigt, Waffen mitgebracht.

4-5 Mal am Tag

"Das ist Alltag für mich dort, pro Tage habe ich etwa vier bis fünf solcher Situationen." "Wir haben sie eh fast konstant im Auge deswegen, aber fünf Minuten nicht hinschauen reicht schon." Es komme vor, dass Kinder so arg verletzt würden, dass die Rettung gerufen werden müsse. "Die Eltern sind meist auch keine Hilfe, weil es ihnen egal ist und so ein Verhalten zu Hause Usus ist/sie dem Ganzen machtlos gegenüberstehen und sie wegen fehlender Sprachkenntnisse sich nicht verständigen können. Wir Lehrer haben eigentlich keine Sanktionsmöglichkeiten, die greifen."

"Ich möchte weg"

"Kurz gesagt, ich möchte weg aus der Wiener Mittelschule. Ich weiß von Lehrern anderer Schulen, dass es in anderen Bezirken nicht besser ausschaut." Am liebsten würde sie auf schnellstem Wege in einem Gymnasium landen. "Mittlerweile überlege ich, lieber in die Privatwirtschaft zurück zu gehen, sollte ich keine andere Schule finden, statt mich für ein weiteres Schuljahr dort zu verpflichten." "Natürlich hat man in jeder Schulform Verhaltensprobleme, aber das sprengt einfach jeden Rahmen und auch wenn ich langsam lerne, mit diesem Verhalten umzugehen, möchte ich langfristig nicht in so einer aggressiven Umgebung arbeiten", sagt die junge Pädagogin.

Eine Kollegin aus OÖ berichtete ähnliches: "Ich bin in OÖ tätig und bei uns ist dasselbe. Mein letztes Schuljahr dort ist definitiv dieses. Auch ich hoffe auf eine Stelle in einer AHS und wenn das nichts wird, versuch ich es in der Privatwirtschaft."