Wien
Autofahrer ging mit Messer auf Klima-Kleber los
Laut der Wiener Polizei gibt es eine Tendenz zur Gewalt gegen Klima-Kleber. Nun seien Aktivisten erstmals mit einem Messer bedroht worden, heißt es.
Im Zuge der medial viel thematisierten Verkehrsblockade am Verteilerkreis Favoriten am Mittwoch ist es laut Polizeisprecher Markus Dittrich zu einem Vorfall mit einem Stanleymesser gekommen, berichtet die "APA". Zunächst sprach die Polizei von Ermittlungen gegen mehrere, noch unbekannte Personen. Videos und Fotos, die die Aktivisten auf sozialen Medien veröffentlichten, zeigen, wie sie von verärgerten Autofahrern am Hosenbein und am Kragen vom Zebrastreifen geschleift werden.
Später gab es genauere Angaben vonseiten der Polizei: Es sei zu sieben Anzeigen wegen Körperverletzung, Nötigung und gefährlicher Drohung gegen vier unbekannte Personen gekommen. Dittrich dazu zur "APA": "Es gibt immer wieder Situationen, wo es zu Übergriffen kommt". Man könne auf jeden Fall von einer leichten Tendenz zur Gewalt gegen Aktivisten sprechen, so die Polizei.
Auch im Regen wird blockiert
Im Zuge der Proteste in Wien-Favoriten wurde heftige Kritik an den Aktivisten der "Letzten Generation" laut, als bekannt wurde, dass ein Rettungsauto durch den Protest blockiert worden war. Die Polizei gab nachträglich jedoch bekannt, dass die Aktivisten nichts von dem Rettungseinsatz wissen konnten und auch nicht vonseiten der Beamten darüber informiert wurden. Dennoch heizte der Vorfall die bereits hoch emotionalisierte Diskussion über die Protestform weiter an.
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Auch am Freitag gingen die Proteste im Straßenverkehr weiter. Frühmorgens wurden der Franz-Josefs-Kai und die Schwedenbrücke lahmgelegt. Andere Aktivisten wanderten vom Getreidemarkt zum Schwarzenbergplatz. Acht Personen wurden festgenommen, 38 Anzeigen erstattet – die Aktionen wurden nach wenigen Minuten beendet.