"Hinschauen statt wegschauen"

Gewalt bekämpfen – Polaschek will Schulen sicher machen

Anlässlich des Beginns des neuen Schuljahres präsentierte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) mehrere Maßnahmen für die Bildungseinrichtungen.

Lukas Leitner
Gewalt bekämpfen – Polaschek will Schulen sicher machen
Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) will Schulen wieder sicher machen. (Archivbild)
EVA MANHART / APA / picturedesk.com

Für die östlichen Bundesländer Österreichs läuten am Montag die Schulglocken das erste Mal seit den Sommerferien. Anlässlich des Beginns des Schuljahres 2024/25 stellte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) neue Maßnahmen und Initiativen für das kommende Jahr vor. Im Mittelpunkt befinden sich dabei die Schwerpunkte "Hinschauen statt wegschauen" und mehr Deutschförderung.

Zudem soll auch der restliche Lehrkräftebedarf erfolgreich gelöst werden. Immerhin sei es mit der Lehrkräfteoffensive "Klasse Job" – die vor zwei Jahren gestartet wurde – gelungen, dass im kommenden Schuljahr alle Unterrichtsstunden gehalten werden können. Von rund 120.000 Lehrerstellen seien außerdem nur noch etwa 100 unbesetzt, rechnete der Minister vor.

Schulen sicher machen

Beim Schwerpunkt "Hinschauen statt Wegschauen" will Polaschek die Schulen zu einem sicheren Ort für Kinder und Jugendliche machen. Konkret sei an die Bekämpfung von Gewalt, die Verbesserung des Schulklimas und der psychischen Gesundheit der Schüler gedacht.

"Wir müssen unseren Kindern individuell die besten Lern- und Entfaltungsmöglichkeiten bieten. Grundvoraussetzung dafür sind sichere Schulen. Aus diesem Grund stelle ich das Schuljahr 2024/25 unter den Schwerpunkt 'Hinschauen statt wegschauen'. Dabei werden wir eine Reihe von Maßnahmen zum Schutz unserer Kinder an den Schulen setzen. Wir beginnen mit der Einführung von verpflichtenden Kinderschutzkonzepten für jede Schule", erklärte der Minister.

Neben der Einführung von verpflichtenden Kinderschutzkonzepten an jedem Schulstandort soll es auch zu einem verstärkten Einsatz von multiprofessionellen Teams kommen. In den nächsten Monaten werde Polaschek weitere Maßnahmen vorstellen. Wichtig sei hier die Einbindung von Experten aus dem psychosozialen Bereich und der Schulpartner, so der Minister.

Deutschkenntnisse fördern

Ein weiteres zentrales Thema bildet die Förderung der Deutschkenntnisse von Schülern. Der Bildungsminister fordert die Einführung von Intensiv-Sprachlernkursen an ausgewählten Standorten. Ein besonderes Augenmerk wolle Polaschek dabei auf die Bundeshauptstadt Wien legen.

"Österreichs Schulen und insbesondere die Wiener Bildungseinrichtungen stehen unter einem hohen Druck. So sind etwa Schulen mit Schülern mit nahezu 100 Prozent Migrationshintergrund in Ballungsräumen, vorwiegend in Wien, keine Seltenheit. Um allen Kindern die besten Chancen zu ermöglichen, braucht es noch mehr Deutschförderung. Wir haben bereits die Deutschfördermittel ausgebaut. Es braucht aber neben den sehr erfolgreichen Deutschförderklassen noch weitere Schritte. Hier denke ich etwa an ganze 'Intensiv-Sprachlernkurse'", betonte Polaschek.

Diese Kurse sollen dann den Deutschförderklassen vorgelagert sein. Kinder, die sprachliche Defizite aufweisen, sollen in diesen Stunden "intensiv Deutsch lernen" können, ehe sie in den regulären Unterricht integriert werden. "Deutsch ist die Basis für eine erfolgreiche Integration und den weiteren Bildungsweg in Österreich", so Polaschek.

Das "Lesegütesiegel"

Letztlich sollen auch weitere Maßnahmen in der Leseförderung gesetzt werden. Immerhin habe man sich im vergangenen Schuljahr verstärkt der Steigerung der Lesekompetenz gewidmet. Das wolle man auch dieses Jahr fortsetzen.

Dafür sorgen soll ein bundesweites "Lesegütesiegel". Das würden dann an jene Schulen verliehen werden, die sich besonders der Förderung der Lesekompetenz verschrieben haben.

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    Auf den Punkt gebracht

    • In den östlichen Bundesländern Österreichs beginnt am Montag das neue Schuljahr 2024/25, und Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) stellt neue Maßnahmen vor, darunter die Schwerpunkte "Hinschauen statt wegschauen" zur Verbesserung der Sicherheit und des Schulklimas sowie verstärkte Deutschförderung, insbesondere in Wien
    • Zudem sollen verpflichtende Kinderschutzkonzepte und multiprofessionelle Teams an Schulen eingeführt werden, und ein bundesweites "Lesegütesiegel" soll Schulen auszeichnen, die sich besonders der Leseförderung widmen
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