Wien
Gesundheitsstadtrat Hacker "hängt Maske beim Hals raus"
Die Regierung plant 2023 die Abschaffung aller Corona-Maßnahmen. Damit dürfte wohl auch die heiß diskutierte Maskenpflicht in Wien bald fallen.
Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) gibt in einem Interview mit der "Krone" zu, auch genervt von der Maske zu sein. Währenddessen überlegt Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), die Maskenpflicht in Wien abzuschaffen.
"Maskenpflicht tut niemandem weh"
Im Interview mit der "Krone" spricht Gesundheitsstadtrat Peter Hacker unter anderem über die Maskenpflicht in Wien. Laut dem Gesundheitsstadtrat befänden wir uns gerade in einer Übergangszeit, die entscheide, ob sich die Pandemie zur Endemie entwickle oder nicht. Seit vielen Monaten gelte die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln. "Das tut überhaupt niemanden weh, wenn das noch ein oder zwei Monate so bleibt", so Hacker.
"Mir hängt die Maske auch beim Hals raus", gesteht der Gesundheitsstadtrat. Aber man könne nicht die Masken abschaffen und sich zwei Wochen später über eine neue Virusvariante wundern.
Aus für Corona-Regeln 2023
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) hatte am Wochenende angekündigt, im Laufe des Jahres 2023 alle Corona-Maßnahmen abschaffen zu wollen. Laut Rauch würde dann auch die Maskenpflicht in Wien bald fallen. "Ich halte das für eine Frage der Zeit. Auch wenn man das im Jänner und Februar noch lässt, wird irgendwann das Frühjahr kommen", so der Minister. Hacker zu diesem Plan aus dem Gesundheitsministerium: "Wenn nichts Unerwartetes passiert, kann man das 2023 schon anstreben. Hoffentlich spielt die Viruserkrankung da mit".
Wien hat "Versorgungsproblem" im Gesundheitswesen
Im Gespräch mit Hacker ist auch die Krise im Gesundheitswesen ein Thema. Wien habe laut dem Gesundheitsstadtrat ein ""Versorgungsproblem, keine Krise". Eine besondere Herausforderung seien derzeit vor allem die Bereiche der Notfallmedizin und der Kindermedizin. Hier habe man Schwierigkeiten, neue Kräfte zu finden, gibt Hacker zu. Menschenleben seien durch dieses Versorgungsproblem aber keine in Gefahr, versucht der Stadtrat zu beruhigen.
Hacker schießt gegen Ärztekammer-Vize
Kritik äußert Hacker am Ärztekammer-Vizepräsident Stefan Ferenci. Dieser rede, obwohl er die Fakten nicht kenne. "Er bevorzugt es, Pressekonferenzen auszurichten und Gerüchte in die Welt zu setzen, die falsch sind", kritisiert Hacker. Ferenci ist Wahlarzt, mache laut Hacker auch Werbung für diese. Er wolle, dass der Gesundheitsstadtrat das Geld, das für Finanzierung der Spitäler gedacht ist, an Wahlärzte bezahlt.