Gestatten, ich bin der neue Luchs von Schönbrunn

Vorbei ist es mit der "Bromance" im Tiergarten Schönbrunn. Die beiden Luchs-Männchen übersiedelten von Hietzing nach Szeged in Ungarn. Stattdessen zog am 20. März ein Pärchen ein. Jetzt hoffen die Tiergarten-Mitarbeiter auf die Mithilfe des Storchs, damit man sich bald über Jungtiere freuen kann.

Vorbei ist es mit der "Bromance" im Tiergarten Schönbrunn. Die beiden Luchs-Männchen übersiedelten von Hietzing nach Szeged in Ungarn. Stattdessen zog am 20. März ein Pärchen ein. Jetzt hoffen die Tiergarten-Mitarbeiter auf die Mithilfe des Storchs, damit man sich bald über Jungtiere freuen kann.

Der Hintergrund für die lustige Luchs-Rochade: Laut Europäischem Zuchtbuch muss hin- und hergetauscht werden. Die neuen Mieter im Wiener Luchs-Gehege stammen aus Estland und Finnland. "Das Weibchen wurde im Mai 2012 im Tallinn Zoo in Estland geboren. Das Männchen stammt aus dem Zoo Helsinki in Finnland und wird im Mai zwei Jahre alt", erklärt Tiergartendirektorin Dagmar Schratter.

Nun, wo ein Männchen und ein Weibchen in Schönbrunn wohnen, können sich die Mitarbeiter auch Hoffnungen auf Nachwuchs machen.

Der Luchs war in Österreich seit 1892 ausgerottet. Seit einigen Jahrzehnten wandern die scheuen Tiere aber vereinzelt wieder ein. Einige Exemplare wurden auch von Experten wieder angesiedelt. Trotzdem sind Luchse in Österreich sehr selten, die Populationen sind isoliert. Daher zählt der Luchs noch immer zu den seltensten Säugetieren des Landes.

Feinschmecker: Luchs riecht Kaninchen auf 300 Meter

Luchse streifen als Einzelgänger durch die Wälder. Im Dickicht sind sie mit ihrem Fell gut getarnt. Ein weiteres Merkmal dieser katzenartigen Raubtiere ist ihr beachtliches Hör- und Sehvermögen. Nicht umsonst gibt es die Redewendung "Jemand hat Augen und Ohren wie ein Luchs". Schratter: "Luchse jagen vorwiegend in der Dämmerung und nachts. Da ihre Augen viel lichtempfindlicher sind als unsere, können sie sich im Dunkeln gut orientieren. Erstaunlich ist auch ihr Geruchssinn. Ein Luchs erkennt ein Kaninchen allein am Geruch auf eine Entfernung von bis zu 300 Metern."

Gar nicht scheu und deshalb ziemlich ungewöhnlich ist ein Luchs im kanadischen Ontario, der einen Spaziergang durchs Dorf machte. Eine staunende Postbeamtin hielt das Tier auf Video fest.