Niederösterreich
Gesalzen? 54,50 Euro für Tagesticket am Hochkar
Am Samstag zog es viele bei Kaiserwetter auf die Piste. Kostenpunkt für das Tagesticket am Hochkar: 54,50 Euro. Manager Markus Redl erklärt den Preis.
Die Liebe zum Skisport haben Herr und Frau Österreicher in ihrer DNA. Der Ski-Urlaub, der letzte Wintersaison noch zum jährlichen Pflichttermin gehörte, ist aber heuer für viele nicht mehr leistbar. Teuerungen rund um Energie, Wohnen und Lebensmittel reißen sogar der Mittelschicht ein gewaltiges Loch ins Börserl.
Dass die Ticketpreise für Skilifte im Lauf der letzten Jahre immer wieder angehoben werden mussten, macht die Situation nicht besser.
Viele machen Tagesausflüge
Also wird der Urlaub in den Weihnachts-, Semester- oder Osterferien für viele, die nicht gänzlich auf den Pistenspaß verzichten wollen, zum Tagesausflug. Dies wiederum freut im Osten von Österreich die niederösterreichischen Skigebiete, die mit kurzen Anfahrtszeiten locken.
Wer aber glaubt, in kleinen Skigebieten kommt man besonders günstig weg, der irrt. Aktuelles Beispiel: Am Samstag pilgerten zahlreiche Menschen bei Kaiserwetter zum Hochkar im Mostviertel, um ein paar Schwünge in den Schnee zu carven.
Ticketpreis für einen Erwachsenen an der Tageskassa für eine Tageskarte: 54,50 Euro. Ein "Heute"-Leser war vor Ort und staunte nicht schlecht: "Wenig ist das nicht. Ich habe online gebucht und gezahlt, bekam das Ticket also mit 15 Prozent Rabatt um 47 Euro. Wenn man das nicht weiß, summiert sich das für eine Familie ganz schön. Und: Es sind ja nur 19 Pistenkilometer."
Zum Vergleich: Im Skicircus Saalbach löhnt man für das Tagesticket 66 Euro, bei 408 Pistenkilometern wohlgemerkt.
Ist der Preis also nicht gerechtfertigt? "Heute" fragte nach.
Markus Redl, Geschäftsführer der ecoplus Alpin GmbH, eine landeseigene Tochtergesellschaft, die nicht nur den Hochkar, sondern zahlreiche Lifte in Niederösterreich betreibt, erklärt gegenüber "Heute": "Der Osten von Österreich ist ein hochkompetitiver Markt, wir haben einen extremen Kosten- und Wettbewerbsdruck. Auch kleinere Skigebiete brauchen eine Pistengeräte-Garage, Infrastruktur und Logistik, eine Belegschaft mit Ganzjahres-Arbeitsplätzen, eine Beschneiungsanlage und einen Betriebsleiter", macht er auf die hohen Fixkosten, insbesondere auch jetzt während der Inflations- und Energiekrise, aufmerksam.
Früh buchen, unter der Woche
Dass der wirtschaftliche Betrieb von Skigebieten in NÖ eine Mammut-Aufgabe ist, zeigt die Vergangenheit: Das Land NÖ musste die Ötscher- und Hochkar-Lifte übernehmen, die vorigen Betreiber gaben die Gebiete in NÖ auf, weil man aufgrund der hohen Fixkosten jedes Jahr tief in die roten Zahlen kam.
Redl verweist auf das neue Online-Ticketsystem, mit dem man einiges an Geld sparen kann: Wie berichtet setzen mehrere Skigebiete heuer erstmals auf flexible Preisgestaltung ("Heute" berichtete hier, hier und hier). Tickets am Wochenende und bei Kaiserwetter sind also teurer, als Karten unter der Woche und bei bedecktem Himmel. Außerdem gibt's einen Frühbucher-Rabatt. Wer sich Last Minute dazu entschließt, auf die Piste zu gehen, muss also tiefer in die Tasche greifen. Auch als Familie gibt es einen Bonus, der die Tickets vergünstigt.
Tagestickets für das erste Semester-Wochenende bekommt man derzeit (Stand 15. Jänner) beispielsweise relativ günstig – vorausgesetzt man bucht bereits. Der Samstagspreis liegt bei 37,50 Euro, das Sonntagsticket gibt's um 37 Euro. "Hier kann man mit dem Frühbucher-Rabatt wirklich viel sparen", rät Redl.