Wien
Gericht hat keine Einwände: Wien bekommt Stadtstraße
Das Tauziehen um die umstrittene Stadtstraße im 22. Bezirk hat ein Ende: Das Gericht hat den positiven UVP-Bescheid der Stadt bestätigt.
Am 29. Juli hat das Bundesverwaltungsgericht den positiven UVP-Bescheid für die geplante Stadtstraße in der Donaustadt und die Anschlussstelle Seestadt Ost bestätigt. "Die neue Straßenverbindung im Nordosten Wiens wird das bestehende Straßennetz dauerhaft entlasten und damit die Lebensqualität der Donaustädter verbessern", ist sich SPÖ-Klubchef Josef Taucher sicher. Die neue Straßenverbindung stelle die Versorgung eines Stadtgebietes in der Größe von St. Pölten sicher, so die Roten.
Stärkung des Wirtschaftsstandortes
Durch die Anbindung an andere Stadtgebiete und das Umland soll die Region zudem aufgewertet und Platz für eine wirtschaftliche Entwicklung bieten. Mit Betriebsansiedlungen sollen zusätzlich Arbeitsplätze geschaffen werden. "Außerdem ist der Bau der Stadtstraße für den weiteren Ausbau der Seestadt Aspern absolut notwendig", betont Ernst Nevrivy. Der Bezirksvorsteher der Donaustadt hofft, dass sich mit der Umfahrung der Durchzugsverkehr reduziert.
Verbesserung der Verkehrssituation
Die vierspurig geplante Straße soll eine Verringerung des Durchzugsverkehrs im 22. Bezirk, wie beispielsweise entlang der Erzherzog-Karl-Straße und der Groß-Enzersdorfer Straße, bringen. Durch die Entlastung und Steuerung des Individualverkehrs rechnen die Roten mit mehr Platz für die Öffentlichen Verkehrsmittel. Dichtere Intervalle und schnellere Öffi-Verbindungen seien in weiterer Folge möglich, wie beispielsweise ein Schnellbus von der Donaustadt nach nach Landstraße. Zudem sollen Fuß- und Radwege ausgebaut werden. Im Rahmen des Bauprojektes sollen Wohnbereiche weitgehend untertunnelt werden.
Start der Bauarbeiten
Mit dem Bau der 3,2 Kilometer langen Stadtstraße zwischen A23 (Anschlussstelle Hirschstetten) und S1 (Seestadt) kann Ende 2021 begonnen werden. Die Verkehrsfreigabe ist für Ende 2025 geplant. Das Konzept sieht zwei Tunnel bei der Emichgasse (0,79 km) und Hausfeldstraße (0,55 km) vor. Die Geschwindigkeitsbegrenzung liegt bei 50 km/h. Gesamtkosten: 435 Millionen Euro.
Kritik von Umweltschützer
Im Vorfeld hagelte es immer wieder Kritik von Umweltschützer und Bürgerinitiativen. Sie befürchten Feinstaub- und Lärmbelastungen für Anrainer und stellen die Verkehrsprognosen in Frage. 2018 hatten sie Einspruch gegen die Bewilligung erhoben. Das verzögerte den ursprünglichen Baubeginn, der für 2018 geplant war, fertigwerden hätte die Stadtstraße heuer sollen, "Heute" hat berichtet.