Sölden-Start fix
"Gemischtes Herz" – Hirscher erklärt sein Comeback
Das lange Warten hat ein Ende. Seit Freitagnachmittag ist nun endgültig klar, dass Marcel Hirscher schon im Sölden-RTL am Sonntag sein Comeback gibt.
Fünf Jahre nach seinem Rücktritt im Sommer 2019 will es der Salzburger noch einmal wissen. Hirscher kündigbte bereits im April seine Weltcup-Rückkehr mit der von ihm gegründeten Skifirma "Van Deer" an. Dafür wechselte der mittlerweile 35-Jährige auch die Nation, fährt nicht mehr für Österreich, sondern die Niederlande – das Herkunftsland seiner Mutter.
Und Hirscher will es schon am Sonntag wissen, wenn der Ski-Weltcup mit dem Gletscher-Riesentorlauf in Sölden in die neue Saison startet. Der Salzburger wird auf dem Rettenbachferner am Start stehen, wie seine Skifirma am Freitagnachmittag mit einem aufwendig produzierten Video auf Instagram bekannt gab. Der Start des ersten Durchgangs erfolgt um 10 Uhr.
"Gemischtes Herz"
„Es ist eine Situation mit gemischtem Herzen. Es gibt den Marcel, den Rennfahrer, der kompetitiv ist und so schnell Skifahren möchte, wie es geht. Dann gibt es das große Herzensprojekt, alleine am Start zu stehen und herauszuschauen und zu sagen: Es ist Wahnsinn, wo ich gerade stehe.", sagte der achtfache Gesamtweltcupsieger in dem kurzen Clip, der Hirscher beim intensiven Training zeigt. Er hatte selbst stets von einem "Genussprojekt" statt eines Comebacks gesprochen.
Marcel Hirscher auf der Streif
"Von dem her habe ich mich entschieden, zu sagen: Ich mache das", ergänzte Hirscher, ehe man den Salzburger noch zu seinem Team sagen hört: "Back to the game, that we love." Also: "Zurück in dem Spiel, das wir lieben."
Wenig später postete der Salzburger dann auch selbst ein Foto auf Instagram. "Und was macht ihr so am Wochenende? Ich bin am Weg", schrieb der 35-Jährige, am Steuer seines Autos sitzend.
Mit Wildcard am Start
Seit einigen Tagen gab es große Verwirrung um die Weltcup-Rückkehr des Salzburgers schon in Sölden. Spekulationen, Hirscher kämpfe noch mit der Schuh-Abstimmung, hielten sich hartnäckig. Zunächst vermeldete der niederländische Skiverband zu Wochenbeginn, dass Hirscher schon in Sölden sein Debüt als Niederländer geben werde, was das Management des Salzburgers aber noch bestritt. "Ob ich jetzt in Sölden fahre oder nicht – wenn ich ready bin, bin ich ready. Und wenn nicht, dann eben nicht", hatte der Ski-Star noch am Montag bei "Servus TV" erklärt.
Hirschers Start in Sölden ist dank der neu eingeführten Wildcard-Regelung möglich – auch ohne bei unterklassigen FIS-Rennen die nötigen FIS-Punkte zu sammeln. Hirscher erhält in maximal 20 Saisonrennen die Starterlaubnis. Und zwar gleich nach den Top-30. Also wird der Salzburger in Sölden mit der Nummer 31 oder 32 an den Start gehen.
Auf den Punkt gebracht
- Marcel Hirscher gibt fünf Jahre nach seinem Rücktritt sein Comeback im Ski-Weltcup und wird am Sonntag beim Gletscher-Riesentorlauf in Sölden für die Niederlande an den Start gehen
- Der achtfache Gesamtweltcupsieger, der nun für seine eigene Skifirma "Van Deer" fährt, nutzt eine Wildcard-Regelung, um ohne vorherige FIS-Punkte teilnehmen zu können