Streit um Fenstertausch

Gemeindebau-Mieterin soll kaputte Fenster selbst zahlen

Mindestpensionistin Brunhilde Z. friert, ihr Antrag auf neue Fenster wurde abgelehnt. Die 8.500 € für Ersatz sind für sie nicht leistbar.

Claus Kramsl
Gemeindebau-Mieterin soll kaputte Fenster selbst zahlen
FPÖ-Politiker Michael Nigl setzt sich für Brunhilde Z. ein und fordert Kostenübernahme durch Wiener Wohnen.
Sabine Hertel

Seit 50 Jahren wohnt die 70-Jährige in dem Gemeindebau in der Ruthnergasse 60 (Floridsdorf). 2014 wurden alle Fenster, bis auf die im Schlafzimmer, getauscht. Folge: Die letzten Winter waren hart und teuer, die Wärme ging raus, die Kälte kam rein.

2023 beantragte sie daher einen Fenstertausch. Doch nach einer Beschau durch die MA 25 wurde das abgelehnt: "Wiener Wohnen kann die Kosten für die von Ihnen in Auftrag gegebenen Arbeiten somit nicht übernehmen, da ein Tausch der Fenster aus technischer Sicht nicht notwendig war und die vorhandenen Fenster vollumfänglich funktional sind."

Nepp fordert Übernahme der Kosten

Aus Angst vor dem nächsten Eiswinter beauftragte Brunhilde Z. einen Tischler mit dem Fenstertausch. Doch die Kosten von 8.500 € würden ihre gesamten Rücklagen auffressen. Sie wandte sich hilfesuchend an die FPÖ.

Die fordert nun die Kostenübernahme durch Wiener Wohnen, zumal die Fenster ins Eigentum der Stadt übergehen. "Wenn eine Mindestpensionistin die letzten Ersparnisse investiert, um in Ihrer Wohnung wieder Wärme und Wohlbefinden zu schaffen, steht es außer Frage, dass die Kosten übernommen werden", so FPÖ-Chef Dominik Nepp

Reaktion von Wiener Wohnen

Wiener Wohnen begründete die Ablehnung des Austauschs damit, dass "aus technischer Sicht kein Fenstertausch erforderlich" sei und die vorhandenen Fenster "vollumfänglich funktional" seien. Der Sprecher erklärte zudem, dass Wiener Wohnen einen Fenstertausch nur dann vornehme, wenn eine Instandsetzung nicht mehr möglich sei. Außerdem sei laut Mietvertrag festgelegt, dass ein Fenstertausch grundsätzlich vom Vermieter genehmigt werden müsse.

Mindestpensionistin kämpft um neue Fenster

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    Seit 50 Jahren wohnt Brunhilde Z. hier, doch ihre Fenster sind alt und lassen die Kälte herein.
    Seit 50 Jahren wohnt Brunhilde Z. hier, doch ihre Fenster sind alt und lassen die Kälte herein.
    Sabine Hertel

    Auf den Punkt gebracht

    • Brunhilde Z., eine 70-jährige Mindestpensionistin, beantragte aufgrund hoher Heizkosten und kaputter Fenster einen Fenstertausch in ihrer Gemeindebauwohnung, wurde jedoch von Wiener Wohnen abgelehnt, da die Fenster als funktional eingestuft wurden
    • Die FPÖ fordert nun die Kostenübernahme durch Wiener Wohnen, da die 8.500 € für den Austausch die finanziellen Mittel der Mieterin übersteigen
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