Oberösterreich

Brisante Ernte! Bauer und Söhne standen nun vor Gericht

Die Landwirtschaft dürfte nicht viel abgeworfen haben. Deshalb bauten ein Bauer und seine zwei Söhne Cannabis an. Jetzt standen sie vor Gericht.

Neben Weizen und Mais bauten die drei Beschuldigten auch Cannabis an, das sie gewinnbringend verkauften. (Symbolbild)
Neben Weizen und Mais bauten die drei Beschuldigten auch Cannabis an, das sie gewinnbringend verkauften. (Symbolbild)
Getty Images/picturedesk.com, Daniel Scharinger

Der Landwirt (51) und seine Söhne (27 und 19) aus dem Bezirk Ried bauten auf ihrem Hof nicht nur Weizen und Mais an. In einem Nebengebäude wurde auch monatelang Cannabis gezüchtet und verkauft. Jetzt stand das Trio deshalb in Ried vor Gericht.

Ihren Anfang nahm die Geschichte 2021. "Einer der beiden Söhne beschloss zu diesem Zeitpunkt, etwas für den Eigengebrauch anzubauen", erklärt Alois Ebner, Leiter der Staatsanwaltschaft Ried gegenüber "Heute". Schnell merkte das Trio, dass hier ein lukrativer Nebenverdienst zu holen war. 

"Einer der beiden Söhne beschloss, etwas für den Eigengebrauch anzubauen." Staatsanwalt Alois Ebner

Das Motiv: Die Landwirtschaft dürfte nicht viel abgeworfen haben und die Familie steckte laut Staatsanwaltschaft in finanziellen Schwierigkeiten. Schnell sei dann der Entschluss gefallen, das Ganze groß aufzuziehen, sagt Ebner.

Das Startkapital soll der Vater bereitgestellt haben. Für die Aufzucht und die Ernte waren die Söhne zuständig. Den Verkauf übernahm der 19-Jährige.

Hoher Reinheitsgrad

Das Familien-Gespann dürfte sich bei Anbau und Ernte sehr geschickt angestellt haben. In der ersten Phase erntete es knapp 1,4 Kilo Cannabis mit einem Reinheitsgrad von 11,5 Prozent. Danach brachte der 19-Jährige die Drogen unter die Leute. So wurden an die 11.000 Euro lukriert. 

"Danach brachte der 19-Jährige die Drogen unter die Leute. Satte 10.800 Euro hat die Familie so eingenommen", sagt Ebner.

Das war dem Landwirt und seinen Söhnen aber nicht genug. Im Sommer setzten sie weitere 32 Pflanzen ein. Im September flog die Sache nach einem anonymen Hinweis auf.

Alle drei verurteilt

Den drei Beschuldigten drohten fünf Jahre Haft. Das Gericht verurteilte den Vater und die zwei Söhne schließlich zu 15 Monaten bedingt.

Die Probezeit läuft auf drei Jahre. Lassen sie sich in dieser Zeit nichts mehr zu Schulden kommen, werden sie das Gefängnis nicht von innen sehen. Die Urteile sind rechtskräftig.

Diese Krankheit bekommst du durch Cannabis-Konsum

Verstärkter Cannabis-Missbrauch steht schon seit Längerem unter Verdacht, psychische Erkrankungen zu begünstigen, insbesondere Schizophrenien. Dänische Forscher haben nun untersucht, für wen das Risiko am höchsten ist.

Betroffen sind demnach vorwiegend junge Männer. Laut der Untersuchungen hätten etwa 15 Prozent aller Schizophrenien, die bei dänischen Männern im Jahr 2021 diagnostiziert wurden, ohne Cannabis-Konsum vermieden werden können. Bei den Frauen waren es nur vier Prozent.

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf
    An der Unterhaltung teilnehmen