Prozess startet

Geld, Gold, Gitter: Falsche Beamte ergaunern 220.000 €

Eine Bande gab sich jahrelang als Polizisten aus, nahm ahnungslosen Pensionisten Schmuck, Münzen und Geld um 220.000 Euro ab – Gerichtstermin.

Wien Heute
Geld, Gold, Gitter: Falsche Beamte ergaunern 220.000 €
Falscher Polizist steht nun in Wien vor Gericht. 
LPD NÖ (Symbolbild) 

Mindestens acht Pensionistinnen und Pensionisten im Alter zwischen 73 und 88 Jahren fielen auf den Trick der Verdächtigen herein, verloren oft ihre gesamten Ersparnisse. Die Masche ging für die Bande jahrelang gut, doch einem Opfer kam der Trick angeblich bekannt vor – es holte die Polizei. Zwei Verdächtige sind flüchtig, ein mutmaßlicher "falscher Polizist" (40) steht nun am Dienstag (9.4.2024) vor Gericht in Wien. Die Fälle sind schon eine Zeit lang her, haben jedoch nichts von ihrer Dreistigkeit verloren. 

"Kripo-Beamter" erbeutet Geld und Gold

Der Verdächtige soll sich als Kripo-Beamter ausgegeben haben, rief Senioren an und bot an, Wertsachen abzuholen und sicher zu verwahren. In acht Fällen blieb es beim Versuch – schwerer gewerbsmäßiger Diebstahl und Amtsanmaßung lauten die Vorwürfe. 

130.000 Euro verloren

In einigen Fällen überrascht die Höhe der Beute: So ließ sich eine 88-Jährige angeblich von dem falschen Polizisten in ein Gespräch verwickeln. Dabei ließ sie sich davon überzeugen, dass es sicherer sei, ihre Wertsachen den "Kripo-Beamten" zu übergeben. Die Pensionistin verlor ihre gesamten Ersparnisse – Schmuck, Münzen und Goldbarren im Wert von 130.000 Euro waren weg. Eine 85-Jährige ließ sich ebenfalls von den falschen Beamten einschüchtern, sie wurde um ihre 61.000 Euro Bargeld gebracht. Eine 86-Jährige verlor Schmuck, Bargeld und Münzen im Wert von 20.000 Euro. Dem Verdächtigen drohen nun bis zu fünf Jahre Haft, es gilt die Unschuldsvermutung. 

Spiel mit der Angst

Die Masche der falschen Polizisten ist immer dieselbe. Opfern wird am Telefon erzählt, ihr Vermögen sei in Gefahr – Kriminelle hätten es auf ihr Haus oder ihre Wohnung abgesehen. Deshalb würde ein "Kollege" vorbeikommen, Wertsachen abholen und diese sicher verwahren.

Sohn war echter Polizist

Im Februar rief ein falscher Polizist bei einem 72-Jährigen in Wien an. Der Verdächtige meinte, er ermittle wegen eines Raubes, habe den Namen des Senioren auf einer "Opferliste" gefunden. Sein Eigentum sei deshalb in Gefahr. Der 72-Jährige reagierte richtige: Er rief seinen Sohn an – einen echten Polizisten. Bei einem vereinbarten Treffen klickten dann für die falschen Beamten die Handschellen. 

Warnung vor altem Trick

Die Wiener Polizei warnt: Durch den Trickbetrug der falschen Polizisten werden immer wieder besonders ältere Menschen um ihr Vermögen gebracht. Echte Polizisten verlangen nie Wertsachen zur Verwahrung. Die Polizei rät, verdächtige Anrufe zu beenden und sofort den Polizei-Notruf unter 133 zu wählen. 

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine Bande von falschen Polizisten betrog Pensionisten im Alter zwischen 73 und 88 Jahren um Schmuck, Münzen und Geld im Gesamtwert von 220.000 Euro, indem sie sich als Kriminalpolizisten ausgaben und die Opfer überzeugten, ihre Wertsachen abzugeben
    • Echte Polizisten warnen vor dieser Masche und raten, verdächtige Anrufe zu beenden und sofort die Polizei zu verständigen
    • Ein mutmaßlicher "falscher Polizist" steht vor Gericht, während zwei Verdächtige weiterhin auf der Flucht sind
    red
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