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Geisterwerkstatt: "Ich habe 90 % weniger Kunden"

Heute Redaktion
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Die Geisterwerkstatt in Böheimkirchen
Die Geisterwerkstatt in Böheimkirchen
Bild: privat

Als kritische Infrastruktur haben Werkstätten offen, doch bei Kfz Derin in Böheimkirchen (St. Pölten) herrscht gespenstische Stille. Auch andere Unternehmer gehen am Zahnfleisch ...

An "normalen" Werktagen kann sich der Chef der Kfz-Fachwerkstätte Derin in Böheimkirchen (Bezirk St. Pölten-Land) vor Kunden kaum retten - sein Ruf als fähiger und fairer Mechaniker eilt ihm in der Region einfach voraus.

Doch mit der Pandemie kam auch für den erfolgreichen Kfz-Unternehmer die große Flaute: "Es ist echt gespenstische Ruhe, circa 90 Prozent weniger Kunden haben wir zur Zeit." Die wenigen Aufträge die Derin derzeit bekommt, sind Wartungsarbeiten an Firmenfahrzeugen. "Es darf ja derzeit auch kein Privater ein Fahrzeug anmelden, außer Einsatzfahrzeuge. Somit sind auch viel weniger Pickerl zu machen", so der Automechaniker weiter.

An Personalabbau denkt der Kfz-Mechaniker dennoch (noch) nicht: "Anderen geht's noch schlechter. Ein Bekannter von mir, der ist selbstständig, der hat nicht mal mehr Geld für die eigene Grundversorgung", so der Mechaniker weiter.

Trafik offen mit 1 Lungenflügel

Schauplatzwechsel, St. Pölten-Innenstadt: "Corona hat für mich schon im November begonnen", so ein Gastronom. "Durch das Rauchverbot hatte ich im Winter oft nur einen Gast statt voller Hütte. Die Zeit jetzt während der Pandemie nütze ich für Renovierungsarbeiten", sagt der Gastronom phlegmatisch.

Ein City-Trafikant hat sein Geschäft offen, der Unternehmer zählt zur Risikogruppe, hat nur noch einen Lungenflügel. "Ich konnte nur wählen: Den wirtschaftlichen Tod oder ein erhöhtes Sterberisiko durch Corona", redet der Trafikant nicht lange herum. Das Geschäft laufe dennoch schleppend: "Minus 50 Prozent Umsatz", schätzt der Trafikant aus dem Bauch heraus.

Zu den groß proklamierten Hilfsmaßnahmen wollen die drei Unternehmer nicht viel sagen: "Naja, was soll ich vom Staat viel erwarten? Ein Seil und einen wackeligen Stuhl vielleicht", sagt ein Gewerbetreibender frustriert.