Wien
"Geht's noch?" – Klimakleber gehen vor Parlament baden
Hitzige Gemüter und kalte Duschen vor dem Parlament: Klima-Kleber gingen plötzlich im Pallas-Athene-Brunnen baden. Polizei-Großeinsatz!
Pallas Athene schau owe! Vor dem Parlament gingen am Donnerstag Klima-Kleber der Letzten Generation im Brunnen der griechische Göttin der Weisheit baden. Diese zeigt zwar bekanntlich dem Hohen Haus den Rücken, doch der Aufruhr, der sich dieses Mal direkt unter ihren wachenden Augen abspielte, dürfte sie auch etwas zweifeln lassen.
Drei junge Aktivisten in orangenen Warnwesten hatten sich mitsamt zweier Transparenten selbst im Brunnen versenkt. Nicht weniger als 14 Polizisten bezogen am Rand des historischen Denkmals Aufstellung, weitere Streifenwagenbesatzungen hielten sich wenige Meter entfernt in Reserve.
"DAS WASSER STEHT UNS BIS ZUM HALS", schrie die Letzte Generation später via Twitter in die Welt hinaus. Seit Wochen werde ein Temperaturrekord nach dem anderen gebrochen, von den Meeres-Oberflächentemperaturen bis zum globalen Mittelwert. Ostösterreich leide unter gesundheitsgefährdenden Tropennächten.
Doch während sich die Bevölkerung um eine CO2-Reduktion bemühe, blase das reichste Prozent nun schon 45 Prozent mehr klimaschädliche Treibhausgase in die Luft als noch 1990, so die Kritik der Klima-Kleber.
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Bereits am Mittwoch hatten sie bei einer Aktion direkt die Oberen Zehntausend attackiert und Luxusshops in der Innenstadt mit einem orange eingefärbten Maisstärkepulver eingenebelt. Diese Sprühaktion machte einen Wiener besonders sauer:
"Ungerechter geht es nicht: die Ärmsten und Schwächsten leiden am meisten unter der Hitze [...]. Hier braucht es klare Regeln, um die Verschwendung einzudämmen und auch den Reichsten der Reichen Grenzen zu setzen. Niemand sollte die Freiheit haben, meine Zukunft zu zerstören!”, kritisiert nun die durchnässte Brunnen-Badenixe Hannah (22) diese Entwicklung.
Und auch ihre Mitstreiter richten sich an die Politik: "Geht's noch, Regierung? Ihr müsst für alle Menschen gleich da sein!!"
Etwas weiter unterhalb hatten Mitstreiter ab 8.40 Uhr die Ringstraße und damit auch den Verkehr blockiert. Unterstützung erhielt die Letzte Generation dabei von den "Seniors For Future" und den "Omas gegen Rechts".
Die Polizei bestätigte: "Es kommt am Ring auf Höhe des Parlaments zu einer unangemeldeten Kundgebung durch Klimaaktivisten. Wir sind mit entsprechenden Kräften im Einsatz."