Hitze-Streit

"Geht's hackeln!" – Fiaker geht auf Tierschützer los

Temperaturen um die 30 Grad lassen auch die ewige Fiaker-Diskussion wieder aufkochen. Während eines "Heute"-Lokalaugenscheins gingen die Wogen hoch.

Robert Cajic
"Geht's hackeln!" – Fiaker geht auf Tierschützer los
Fiaker-Streit am Stephansplatz
VGT

Vor dem Stephansdom standen am Mittwoch wie so oft mehrere Pferdekutschen bereit, um Touristen mit den Fiakern durch die Hauptstadt zu fahren. Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) möchte Fiaker-Touren über 30 Grad ein Ende setzen. Ein Fiaker-Angestellter wehrt sich im "Heute"-Talk gegen heiße Vorwürfe, spricht von "Vermenschlichung der Tiere".

Fiaker zeigt kein Verständnis für Aktivisten

Laut eines VGT-Aktivisten seien die Pferde bis zu 13 Stunden an vier Tagen die Woche eingespannt – für den Protestierenden ein Unding. Deshalb fordert der Verein gegen Tierfabrik hitzefrei für die Vierbeiner ab 30 Grad – die Pferde würden nämlich bis zu zehnmal schneller erhitzen als Menschen.

Obendrauf sollte man laut des VGT darüber nachdenken, den Fiaker-Verkehr in die Außenbezirke zu verlegen. Die Anfahrt der Säugetiere erfolge laut des VGT-Aktivisten über viel befahrene Straßen, darüber hinaus würden Pferde oft ausrutschen und kollabieren.

Laut Aktivisten nicht der erste Streit

Gegenwehr soll es seitens der Fiaker-Fahrer durchaus gegeben haben. Neben Beleidigungen sollen Aktivisten in Vergangenheit auch bedroht worden sein. Auch mehrere Klagen soll es gegeben haben: "Wenn die Bevölkerung Klarheit will, werden Klagen diesen Prozess auch nicht aufhalten."

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"Politische Klarheit und hitzefrei ab 30 wären deshalb ein sehr guter Kompromiss", so der Aktivist abschließend. Kurz darauf mischte sich ein Fiaker-Fahrer ein und fand klare Worte zu dem Vorgehen der Tierschützer: "Man darf Pferde nicht vermenschlichen! Wenn mir in der Sonne heiß ist, bedeutet das nicht, dass es dem Tier genauso geht."

Strenge Kontrolle

Der Fiaker-Fahrer meinte gegenüber "Heute", dass dieses Gewerbe das wohl am strengsten kontrollierte Business in Österreich sei. "Man muss auch die Kirche im Dorf lassen – wir tun alles, damit es den Pferden gut geht."

Er sehe seine Pferde öfter als seine eigene Familie: "Das sagt schon alles darüber aus, wie wir zu unserem Beruf und zu unseren Tieren stehen!" Außerdem würden sich die Tiere in der Wiener Innenstadt wohlfühlen: "Das ist ihr Revier!"

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    Auf den Punkt gebracht

    • In Wien entbrennt bei Temperaturen um die 30 Grad eine hitzige Diskussion über die Fiaker-Fahrten, bei der der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hitzefrei für Pferde ab 30 Grad fordert und sogar vorschlägt, den Fiaker-Verkehr in die Außenbezirke zu verlegen
    • Die Tierschützer argumentieren, dass die Pferde unter den Bedingungen leiden, während die Fiaker-Fahrer betonen, dass sie alles tun, um ihren Tieren gerecht zu werden und dass diese sich in der Wiener Innenstadt wohlfühlen
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