Vor Gericht
Gehörlose Frau verliert Wohnung – weil sie Sex hat
Sindy K. ist seit Geburt gehörlos. Dennoch hat sich die Frau den Ärger der Nachbarn zugezogen – weil sie angeblich zu laut Sex hat.
Wegen "nachhaltiger Störung des Hausfriedens" sieht sich die gehörlose Sindy K. aus dem deutschen Halle an der Saale einer Räumungsklage konfrontiert. Wie die "Bild-Zeitung" berichtet, hatten sich ihre beiden Nachbarinnen mehrmals über ihr lautes Verhalten beschwert. Konkret geht es um die – angeblich zu lauten – sexuellen Aktivitäten der 37-jährigen Sindy.
Tatsächlich führten zwei Nachbarinnen, 37 und 73 Jahre alt, über sämtliche Männerbesuche der Frau akribisch Buch, inklusive der Autokennzeichen der männlichen Besucher. Mit den Aufzeichnungen legten sie Beschwerde bei der vermietenden Wohnungsgesellschaft ein. Es folgte eine schriftliche Abmahnung an Frau K. und schließlich die Kündigung aus der Zwei-Zimmer-Wohnung, in der die Beklagte schon seit 15 Jahren lebt.
"Ich höre nicht, wie laut es ist"
Weil Frau K. gegen die Wohnungsgesellschaft klagte, landete der Fall vor Gericht. Über ihre Nachbarinnen sagte sie laut "Bild": "Die laufen mir sogar hinterher, wenn ich zum Einkaufen gehe." Zudem verkaufe sie viele Sachen über Ebay und Kleinanzeigen.
"Ich habe nicht mit jedem Mann, der mich besucht, Sex", so Frau K. "Wenn ich mal Sex habe, dann höre ich aufgrund meiner Behinderung nicht, wie laut es ist." Das gehe ihre Nachbarinnen aber auch nichts an.
Der Richter gab der Räumungsklage statt. Frau K. fechtet die Entscheidung an, denn sie hat nicht vor, die Wohnung zu räumen.