Nahostkonflikt

Geheim-Infos geleakt – Ex-Netanjahu-Sprecher in Haft

Ein ehemaliger Netanjahu-Mitarbeiter soll geheime Dokumente an Medien geleakt haben. Neben ihm wurden auch drei weitere Personen festgenommen.

20 Minuten
Geheim-Infos geleakt – Ex-Netanjahu-Sprecher in Haft
Ein ehemaliger Sprecher des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu wurde festgenommen.
via REUTERS

Ein früherer Pressesprecher des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu ist nach Justizangaben wegen des Verdachts festgenommen worden, vertrauliche Unterlagen an Journalisten weitergegeben zu haben. Neben Netanjahus Ex-Sprecher Eliezer Feldstein seien drei weitere Menschen festgenommen worden, darunter Sicherheitsvertreter, erklärte ein Gericht in der Stadt Rischon Lezion am Sonntag.

Der israelische Inlands-Geheimdienst Schin Bet und die Armee hatten im September Ermittlungen aufgenommen, nachdem die "Bild"-Zeitung und die britische Wochenzeitung "The Jewish Chronicle" über vertrauliche Militärdokumente berichtet hatten, in denen es um die von der islamistischen Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln und die Bemühungen um deren Freilassung ging.

In einem der Zeitungsberichte hieß es, laut einem entdeckten Dokument sollten der – inzwischen getötete – Hamas-Anführer Jahja Sinwar und die Geiseln über den sogenannten Philadelphi-Korridor heimlich nach Ägypten gebracht werden. In dem zweiten Bericht wurde aus einem angeblichen internen Strategie-Papier der Hamas-Führung über Pläne Sinwars zitiert, die Verhandlungen zur Geisel-Freilassung zu behindern.

Israelischen Medienberichten zufolge stellte sich das erste von den beiden Zeitungen genannte Dokument als Fälschung heraus. Das zweite Papier stammte demnach nicht von der Hamas-Führung, sondern von rangniederen Mitgliedern der Palästinenserorganisation.

Gefahr für Sicherheit Israels

Das Gericht in Rischon Lezion erklärte am Sonntag, die Veröffentlichung der Unterlagen stelle eine mögliche Gefahr für die Sicherheit Israels dar. Durch die Zeitungsberichte sei möglicherweise das Ziel gefährdet worden, die Freilassung der Geiseln zu erreichen.

Oppositionsführer Jair Lapid sagte am Sonntag, die Affäre um die Dokumenten-Leaks habe ihren Ursprung "im Büro des Ministerpräsidenten". Nun müsse untersucht werden, ob die Veröffentlichungen mit Netanjahus Wissen stattgefunden hätten. Es bestehe der Verdacht, dass Netanjahus Mitarbeiter "geheime Dokumente weitergegeben und vertrauliche Unterlagen gefälscht haben, um eine mögliche Geisel-Freilassung zu behindern und eine Medienkampagne gegen die Geisel-Familien aufzubauen".

Die Bilder des Tages

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein früherer Pressesprecher von Benjamin Netanyahu, Eliezer Feldstein, wurde wegen des Verdachts festgenommen, vertrauliche Unterlagen an Journalisten weitergegeben zu haben, was eine mögliche Gefahr für die Sicherheit Israels darstellt
    • Die Ermittlungen wurden eingeleitet, nachdem Berichte über geheime Militärdokumente veröffentlicht wurden, die sich als teilweise gefälscht herausstellten, und nun wird untersucht, ob diese Veröffentlichungen mit Netanyahus Wissen stattfanden
    20 Minuten
    Akt.