Nahostkonflikt

Geheim-Dokumente geleakt? Vorwürfe gegen Netanjahu

Die Vorwürfe gegen den israelischen Premierminister Netanjahu wiegen schwer. Seine Mitarbeiter sollen geheime Papiere nach außen getragen haben.

20 Minuten
Geheim-Dokumente geleakt? Vorwürfe gegen Netanjahu
Politiker anderer Parteien, wie zum Beispiel Benny Gantz sehen Netanyahu verantwortlich für die Leaks.
IMAGO/UPI Photo

Wie ein israelischer Richter am Freitag mitteilte, wurden mehrere Verdächtige im Zusammenhang mit den laufenden Ermittlungen wegen der angeblichen Weitergabe von Geheimdokumenten aus dem Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu festgenommen und befragt, wie mehrere israelische Zeitungen berichten.

Die undichte Stelle stellte eine Gefahr für "sensible Informationen und nachrichtendienstliche Quellen" dar und schade den Bemühungen, "die Ziele des Krieges im Gazastreifen zu erreichen", erklärte der Richter weiter.

Nach Angaben des Nachrichtensenders Channel 12 stand das betreffende Kriegsziel im Zusammenhang mit einem potenziellen Geiselabkommen. In dem Bericht heißt es, dass die Verdächtigen in diesem Fall gezielt Hamas-Dokumente durchsickern ließen und verdrehten, die die IDF über die Strategie der Terrorgruppe bei den Geiselgesprächen erhalten hatten.

Dokumente an Medien geleakt

Die Dokumente sollen an die Bild und den Jewish Chronicle geleakt worden sein. In beinahe identischen Berichterstattungen der beiden News-Outlets wurde auch die Behauptung aufgestellt, die Hamas habe versucht, israelische Geiseln durch den Philadelphi-Korridor aus dem Gazastreifen zu schmuggeln. Im Juli fügte Netanyahu einem früheren israelischen Geiselangebot die Bedingung hinzu, dass Israel seine Streitkräfte entlang der Grenze zwischen Ägypten und Gaza beibehält, was Kritiker als Versuch werteten, eine Vereinbarung mit der Hamas zu vereiteln.

Als Reaktion auf die Ankündigung gab Netanyahus Büro eine Erklärung ab, in der es hieß, dass niemand aus dem Personal im Rahmen der Untersuchung verhaftet worden sei. Einige Analysten wiesen jedoch darauf hin, dass der Premierminister Mitarbeiter hat, die für ihn arbeiten, aber nicht formell von seinem Büro angestellt sind.

Bilder widerlegen Statement

Channel 12 strahlte eine Reihe unscharfer Bilder des Verdächtigen aus, darunter eines, das ihn in einem Raum mit Netanyahu und einer Reihe anderer Minister zeigt, was scheinbar die Behauptung des Ministerpräsidenten widerlegt, er habe nicht mit ihm zusammengearbeitet.

Eine Quelle, die einem der Verhafteten nahesteht, der laut Channel 12 noch immer festgehalten wird, sagte dem Sender, dass die Person vom Premierminister "vor den Bus geworfen" wurde.

Die Bilder des Tages

1/54
Gehe zur Galerie
    <strong>05.11.2024: Schicksalswahl in den USA – das musst du dazu wissen:</strong>&nbsp;Kamala Harris könnte die erste US-Präsidentin werden, Donald Trump hofft auf eine zweite Amtszeit. Die wichtigsten Fragen zur US-Wahl im Überblick. <a data-li-document-ref="120070687" href="https://www.heute.at/s/schicksalswahl-in-den-usa-das-musst-du-dazu-wissen-120070687">Mehr dazu &gt;&gt;</a>
    05.11.2024: Schicksalswahl in den USA – das musst du dazu wissen: Kamala Harris könnte die erste US-Präsidentin werden, Donald Trump hofft auf eine zweite Amtszeit. Die wichtigsten Fragen zur US-Wahl im Überblick. Mehr dazu >>
    ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu steht unter dem Verdacht, geheime Dokumente durch Mitarbeiter veröffentlicht zu haben, was eine Gefahr für sensible Informationen und nachrichtendienstliche Quellen darstellt
    • Mehrere Verdächtige wurden im Zusammenhang mit den Ermittlungen festgenommen, während Netanjahus Büro bestreitet, dass jemand aus dem Personal verhaftet wurde, obwohl Berichte und unscharfe Bilder das Gegenteil nahelegen
    20 Minuten
    Akt.