Während "Supertalent"-Juror Bruce Darnell (67) am Red Carpet mit seiner sympathischen Art und einem spontanen Catwalk vor Marion Benda punktete, sorgten die beiden Kommentatoren Karl Hohenlohe und Christoph Wagner-Trenkwitz mit einem unpassenden Spruch für Entsetzen.
Als ein dunkelhäutiges Gäste-Pärchen in die ORF-Kamera winkte, kommentierten die halblustigen ORF-Kommentatoren trocken: "Nein, das ist nicht Bruce." Ein vermeintlich lockerer Sager, der ein wenig über das Ziel hinaus schoss.
Mit männlicher Begleitung erschien Simone Lugner am roten Teppich. Im ORF-Interview lüftete die 43-Jährige das Geheimnis. Es handelt sich bei dem Mann um Roland Granzer, den Chauffeur ihres verstorbenen Ehemannes Richard.
Nach langem Warten waren dann auch Christina "Mausi", Leo und Jacqueline Lugner am Opernball eingetroffen. Mit dabei: der diesjährige Stargast Alec Monopoly, der eher für seine Kunst als als Person bekannt ist.
Jacqueline Lugner ließ sich im Vorfeld des Balls nicht blicken. Die Tochter der verstorbenen Opernball-Legende Richard Lugner verzichtete auf einen großen Auftritt. "Jacky hat einfach alle stehen lassen", zeigt sich eine Augenzeugin fassungslos.
Doch Rettung nahte in smaragdgrüner Eleganz: Mama "Mausi" Lugner betrat souverän das Parkett und bewies, dass auf sie Verlass war. Schließlich braucht jedes Drama eine glänzende Hauptdarstellerin! Und Jacky? Die ließ sich Zeit, erschien dann doch – in einem funkelnden rubinroten Kleid, das förmlich nach "Ich bin da, jetzt kann’s losgehen" schrie.
Glanz, Glamour und ein Hauch von Nervosität – so könnte man Leni Klums Debüt am Wiener Opernball zusammenfassen. Die 20-jährige Model-Tochter von Heidi Klum war sichtlich aufgeregt: "Ich bin total gespannt, was mich erwartet. Tanzen kann ich – aber Walzer? Eher nicht." Statt Pirouetten auf dem Parkett wollte sie das Spektakel lieber als Zuschauerin genießen.
Doch bevor es richtig losging, brauchte Leni erst einmal eine kleine Beauty-Pause – und die zog sich. Ganze 15 Minuten verbrachte sie auf der Damentoilette, begleitet von gleich mehreren Securities, die Wache hielten, als sie sich für das ORF-Interview in Szene setzte. Ein Puder- und Lippenstift-Stopp mit VIP-Sicherheitsservice – das gibt’s wohl auch nur am Opernball!
Mit Langwaffen und Schutzwesten stand die Polizei vor der Staatsoper bereit. Kurz vor dem Einlass zum Ball der Bälle errichtete die Wiener Polizei außerdem eine Anti-Terror-Blockade. Mit Betonblöcken sollte der Nahbereich vor der Staatsoper geschützt werden. Mit einem Lkw positionierte die Exekutive die Blockaden auf der Ringstraße.
Deutlich kleiner als in den vergangenen Jahren fiel dagegen die Demonstration gegen den Opernball aus. Weit weniger als 200 Teilnehmer sollen sich zum Protestzug versammelt haben. Die Wiener Polizei stand mit einem Übertragungswagen und der Einsatzeinheit bereit. Vorfälle wurde keine gemeldet.
Für eine Rangloge mussten Ballbesucher auch heuer tief in die Tasche greifen und 25.500 Euro bezahlen. Eintrittskarten beliefen sich auf 395 Euro – 35 Euro davon werden für "Österreich hilft Österreich" gespendet. Bühnenlogen kosteten heuer 15.000 Euro, die Kosten für eine Premium-Bühnenloge mit direkter Sicht auf den gesamten Ballsaal beliefen sich auf 19.000 Euro.
Für die kleine Stärkung standen am Opernball Würstel, Gulaschsuppe und Vegan-Linseneintopf um jeweils 16 Euro bereit. Auch in diesem Preis waren 10 Prozent Solidaritätsbeitrag zugunsten der Kampagne "Österreich hilft Österreich" inkludiert. Ein Glas Wein konnte ab 16 Euro erworben werden – günstiger gab es ein kleines Bier (14,50 Euro). Für alkoholfreie Getränke wie Mineralwasser oder Coca-Cola mussten 9,90 Euro beziehungsweise 12,50 Euro bezahlt werden. Wer am Ball der Bälle mit einem Glas Sekt anstoßen wollte, musste 21 Euro bereithalten – Champagner gab es ab 39 Euro.
Manche kamen zum Opernball, um zu tanzen – andere, um ein modisches Statement zu setzen. Ö3-Moderatorin Elke Rock tat letzteres und sorgte für einen echten Wow-Moment! Ihr Kleid? Ein atemberaubendes Hochzeitskleid. Ihre Farbe? Strahlendes Weiß. Ja, genau die Farbe, die am Opernball eigentlich den Debütantinnen vorbehalten ist.
Doch statt als Fauxpas wirkte ihr Auftritt wie eine modische Revolution: Warum nicht mal ein Tabu brechen? Warum nicht einfach tragen, worin man sich großartig fühlt? Und großartig sah sie aus! Ein Brautkleid auf dem Opernball – ein mutiger, stilvoller Hingucker, der bewies: Mode ist dazu da, Grenzen zu verschieben.