Rund 10.000 Zähne
"Gehe nie wieder in See" – Fisch schockiert Badegäste
Der Sensations-Fang im Linzer Pichlingersee sorgt bei den Badegästen für Angst. Ein Experte klärt auf, ob sich Schwimmer nun fürchten müssen.
2,17 Meter lang und rund 90 Kilogramm schwer: Das sind die Maße des Riesen-Welses, der im Pichlingersee sein Unwesen treibt. Der 17-jährige Fischer Raphael Poik hatte den Waller am Sonntag an der Angel.
Eigentlich war der junge Mann aus Ansfelden am Sonntag zum Karpfenfischen am Pichlingersee. Nach einer langen Nacht gelang ihm am Morgen dann der Sensations-Fang: "Ich habe sofort gemerkt, dass das was Größeres ist", erzählt er im Gespräch mit "Heute".
"Davon träumt jeder Fischer"
Im Linzer Badesee gebe es überhaupt höchstens zwei oder drei Welse dieser Größe, erklärt Manfred Binder, Obmann des Angelsportvereins Naarn-Donau. Der Pichlingersee wird von dem Verein bewirtschaftet. Der Experte schätzt das Alter von Raphaels Wels auf rund 30 Jahre.
Dass ein so großer Fisch aus dem über 300.000 Quadratmeter großen See herausgezogen wird, sei unglaublich selten: "In den letzten fünf Jahren ist das gar nicht vorgekommen." Auch in der Zeit davor wisse der Experte nichts von einem derartigen Fang. "Davon träumt jeder Fischer", schwärmt Binder im "Heute"-Gespräch.
Die Fischergemeinschaft ist begeistert – die Badegäste schockiert: "Ein paar haben gleich gesagt, dass sie nie mehr in den Pichlingersee gehen", amüsiert sich der junge Fischer Raphael im "Heute"-Gespräch.
Auch für den 17-Jährigen war der Fang gleichzeitig eine Mutprobe. Um den Wels für Fotos und Videos zu fixieren, musste er die Hand in das Fischmaul stecken: "Ich habe mir nur gedacht: Da soll ich jetzt hineingreifen?" Die Angst war nicht ganz unberechtigt: Welse haben rund 10.000 kleine Zähne.
Angriffe auf Badegäste
Der Wels frisst neben anderen Fischen sogar Enten, erklärt der Experte vom Angelverein: "Es ist und bleibt ein Raubfisch." Vereinzelt gebe es sogar Fälle, bei denen schon Badegäste angeknabbert wurden, erzählt Binder. Dabei habe es sich aber um unglückliche Zufälle gehandelt.
"Wenn der Wels nach anderen Fischen schnappt, kann es schon passieren, dass da ein Mensch dazwischen kommt", erklärt er. Das Tier – selbst in dieser Größenordnung – sei für Badegäste vollkommen ungefährlich. Grundsätzlich seien die Waller auch eher scheu. Begegnungen kämen nur sehr selten mit Tauchern vor.