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Gegen Schmuggel: Kosovo-Polizisten schießen auf Serben

Eine Aktion der kosovarischen Polizei im Kampf gegen Schmuggel endete mit Schüssen auf unbewaffnete Serben. Mehrere Menschen wurden verletzt.

Heute Redaktion
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    Mittwochmorgen kam es unter anderem im mehrheitlich von Serben bewohnten Norden der Stadt Mitrovica (Kosovo) zu einem Übergriff der kosovarischen Polizei.
    Mittwochmorgen kam es unter anderem im mehrheitlich von Serben bewohnten Norden der Stadt Mitrovica (Kosovo) zu einem Übergriff der kosovarischen Polizei.
    Bojan Slavkovic / AP / picturedesk.com

    Mittwochmorgen kam es unter anderem im mehrheitlich von Serben bewohnten Norden der Stadt Mitrovica (Kosovo) zu einem Übergriff der kosovarischen Polizei. Laut Angaben des Premierministers von Kosovo, Albin Kurti, handelte es sich dabei um einen Einsatz zur Bekämpfung gegen Kriminalität und Schmuggel

     Gezielte Einsätze wurden in Pristina, Peja, Süd- und Nord-Mitrovica sowie Zvečan durchgeführt.

    Dabei stürmte die kosovarische Polizei aus dem südlichen Teil Mitrovicas zunächst eine Apotheke, wo sie eigenen Angaben zufolge die Zolldokumente der Warenbeschaffung überprüfen wollte. Im Zuge dieses Polizeieinsatzes wurden auch mehrere Geschäfte durchsucht und geschlossen, heißt es weiter.

    Bewohner demonstrierten

    Daraufhin hätten sich dortige Anwohner spontan vor Ort versammelt, um dagegen zu demonstrieren. 

     Die Situation sei jedoch eskaliert, als die Polizisten begannen, Blendgranaten und Tränengas gegen die Demonstrierenden eizusetzen. Dabei kam es in weiterer Folge zu einer Auseinandersetzung der Bürger und der Spezialeinheit der kosovarischen Polizei.

    Ein Dienstwagen mit kosovarischem Kennzeichen wurde in Brand gesteckt, es wurde mit Steinen geworfen. An mehreren Zivilfahrzeugen sei ein großer Sachschaden entstanden.

    Mann bei Schießerei schwer verletzt

    In Zvečan griffen die Spezialkräfte in Folge sogar zu Schusswaffen, um die unbewaffneten Menschen zu vertreiben. Ein in den sozialen Medien kursierendes Video zeigt, wie Dutzende Serben vor den schießenden Polizisten davonlaufen.

    Medienberichten zufolge wurden dabei mehrere Menschen verletzt. Ein Mann (36) wurde durch eine Kugel sogar schwer verletzt und musste umgehend im Krankenhaus operiert werden, berichten mehrere Medien übereinstimmend.

    "Narrenpolitik beenden"

    Mittlerweile hat die Premierministerin Serbiens, Ana Brnabić, die NATO und die KFOR dazu aufgerufen, schleunigst zu reagieren. Die Situation sei mehr als dramatisch, eine deutliche Reaktion sei unabdingbar, "um diese narrenhafte Politik von Pristina zu beenden". 

    Auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell Fontelles meldete sich per Twitter zu Wort, und rief zu einem Ende der "gewalttätigen Zwischenfälle im Norden des Kosovo" auf. "Einseitige und unkoordinierte Maßnahmen, die die Stabilität gefährden, sind inakzeptabel." Sämtliche offenen Frage müssten im Rahmen des EU-Dialogs abgehandelt werden. 

    Stand 13:52 Uhr bestätigte Dr. Zlatan Elek, Leiter des Krankenhauses in Kosovska Mitrovica, gegenüber dem Onlinemedium "N1", dass bis dato zehn Verletzte eingeliefert wurden. Der zunächst in Lebensgefahr schwebende 36-Jährige befinde sich nach der sofort eingeleiteten Operation nun auf der Intensivstation, sein Zustand habe sich stabilisiert. 

    "Kosovo Online" gehackt

    Im Laufe des Tages informierte unter anderem das Online-Medium "Kosovo Online" im Minutentakt über die aktuellen Geschehnisse vor Ort. Nach mehreren registrierten Hackerangriffen war die Seite kurz vor 15 Uhr schließlich down.

    Die Redaktion informierte darüber, dass man zwar nicht mit Sicherheit wisse, wer hinter diesem Hacker-Angriff steckt, es aber "seltsam" sei, dass dieser genau am heutigen Tag passiert sei, wo es zu oben beschriebenen Zwischenfällen und Attacken kam.

    Welche Motive auch immer hinter diesem Angriff auf die Seite stecken, würden die Redakteure nicht daran hindern, ihrer "journalistischen Tätigkeit auch weiterhin nachzukommen", versicherte man von Seiten der Redaktion "Kosovo Online".

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      privat, iStock