Leiche voller Flecken

Gefängnis-Kameras kurz vor Nawalnys Tod entfernt

Die Umstände des Todes von Kreml-Gegner Alexei Nawalny (47) liegen auch Tage danach noch völlig im Unklaren. Nun kommen neue Details ans Licht.

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    Alexej Nawalny ist laut russischen Behörden am 16. Februar 2024 in Gefangenschaft gestorben.
    Alexej Nawalny ist laut russischen Behörden am 16. Februar 2024 in Gefangenschaft gestorben.
    Alexander Zemlianichenko / AP / picturedesk.com

    Unabhängige Medien berichten aber, dass es in der sibirischen Strafkolonie, in der Nawalny untergebracht war, bereits Donnerstagabend einen "Aufruhr" gegeben habe und alle Häftlinge in ihren Baracken bleiben mussten – möglicherweise ein Hinweis, dass Nawalny bereits am Donnerstag und nicht erst am Freitag, wie vom Kreml behauptet, gestorben ist.

    Außerdem seien vom Geheimdienst zwei Tage zuvor alle Kameras und Mikrofone in der Strafkolonie entfernt worden – damit Nawalnys Tod nicht dokumentiert wird? Die sterblichen Überreste des Putin-Gegners sollen in einem Spital sein. Sein Körper sei voller blauer Flecken gewesen, behauptet ein Augenzeuge.

    Mehr als 150 Haftstrafen

    Seit dem Tod des Kreml-Kritikers Alexei Nawalny haben russische Gerichte schon mehr als 150 Menschen wegen öffentlicher Trauerbekundungen zu kurzen Haftstrafen verurteilt.

    Wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht, wurden am Samstag und Sonntag allein in St. Petersburg 154 Menschen wegen Verstößen gegen die strengen russischen Versammlungsgesetze zu bis zu zwei Wochen Haft verurteilt. In anderen russischen Städten ergingen nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen und unabhängigen Medien einige ähnliche Urteile.

    Blumen in Müllsäcke geworfen

    In vielen russischen Städten legten Menschen zum Gedenken an Nawalny Blumen an Denkmälern für Opfer politischer Repression nieder und zündeten Kerzen an. Im ganzen Land gab es am Wochenende Hunderte Festnahmen, an den Gedenkorten waren Polizisten und Männer in Zivilkleidung postiert.

    Auf einer Brücke nahe des Kremls warfen vermummte Männer Blumen in Müllsäcke, die Menschen an einer inoffiziellen Gedenkstätte für den 2015 erschossenen Oppositionellen Boris Nemzow niedergelegt hatten.

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      Sabine Hertel
      wil, 20 Minuten
      Akt.