Fashion and Beauty
Gefährlicher Trend: TikToker "schießen" sich Lippen auf
Hyaluron-Pens, welche die Lippen boostern, sind ein neuer Trend. Doch was als "günstiger Filler" online herumgeistert, kann böse Nebenwirkungen haben.
Einfach an die Haut aufsetzen, abdrücken und schon hat man volle Lippen? Was kann dabei schon schiefgehen?
Antwort: Alles. Denn die Hyaluron-Pens, die "nadellos" arbeiten, schießen mit hoher Geschwindigkeit Hyaluron gegen die Haut. Durch die Wucht des Aufpralls soll (den Herstellern nach) das aufpolsternde Hyaluron durch die Haut "diffundieren".
Zwar gibt es Anwender, die begeistert sind, doch viele zeigen auf Bildern die grauenhaften Folgen ihres "Home-Experiments". Geschwollene Lippen und Hämatome sind da zu sehen. Im schlimmsten Fall kann die zarte Haut an den Lippen nachhaltig geschädigt werden, wie "Unfall-Fotos" auf Social Media zeigen.
"Wer spart, zahlt doppelt"
Der Grund, warum die Pens so einen Hype erleben: Hyaluron-Unterspritzungen (mit der Nadel), die von Medizinern durchgeführt werden, kosten 200 bis 400 Euro. Da scheint der so "harmlose" Hyaluron-Pen die günstigere Alternative zu sein. Doch der kann fatale Nebenwirkungen bei der Anwendung haben. Nicht nur die Verletzung eines Blutgefäßes ist möglich, sondern auch Infektionen durch das Hyaluron, das keinen medizinischen Standards entspricht.
Auch bei uns auf Amazon erhältlich
Auch bei uns bekommt man Hyaluron-Pens auf Versandplattformen wie Amazon. Wie "Heute.at"-Recherchen ergaben, sind diese bereits für 70 Euro erhältlich. Neben Begeisterung hagelt es dort auch Kritik in den Bewertungen: "Hat am Anfang super geklappt und dann plötzlich dieser Schuss und der Schmerz war unbeschreiblich hab das Gerät als Reaktion wegeschleudert", schreibt eine Anwenderin. Auf jeden Fall dubios ist der angegebene Hersteller "GEEFSU" von dem man online keine Firmenanschrift findet.
Wie die ausgebildete Diplom-Krankenschwester "Nurse Janet G" in einem TikTok-Video zeigt, müssen manche Lippen mit dem "Gegenmittel" zu Hyaluron, Hylase, wieder in Ordnung gebracht werden. "Das Problem ist auch, dass man nicht weiß wieviel man wo hineinpumpt", erzählt sie. Ihre Patientin ließ sich die Lippen von einer Kosmetikerin (in den USA) "aufplustern" und musste anschließend bei ihr zur "Reparatur" antreten.
Behörde warnt vor Hyaluron-Pens
Übrigens: Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA warnt bereits vor den Hyaluron-Pens und schreibt in einem Statement: "Nadellose Injektionsgeräte für ästhetische Zwecke bieten keine ausreichende Kontrolle darüber, wo das injizierte Produkt platziert wird. Lippen- und Gesichtsfüllerprodukte, die online direkt an Verbraucher verkauft werden, können mit Chemikalien oder infektiösen Organismen kontaminiert sein."