Auf Symptome achten!

Gefährliche Krankheit – Infizierter in beliebter Disco

Die Behörden warnen Besucher der Disco in Schlag bei Freistadt: Kürzlich war eine mit Meningokokken infizierte Person dort. 

Oberösterreich Heute
Gefährliche Krankheit – Infizierter in beliebter Disco
Die Diskothek im Innviertel muss nach nur drei Monaten schon wieder zusperren.
Getty Images

Die Behörden in Oberösterreich haben am Freitag eine Warnung veröffentlicht: Am Samstag, 2. März, besuchte eine unwissentlich infizierte und zwischenzeitlich an Meningokokken erkrankte Person die Diskothek "Schlag" in 4264 Grünbach bei Freistadt.

"Aufgrund der Schwere dieser Erkrankung wird dringend empfohlen, dass Personen, die sich zur selben Zeit in der betreffenden Diskothek aufgehalten haben, ihren Gesundheitszustand beobachten", heißt es in einer eiligen Medieninformation am Freitagnachmittag.

Bei Krankheitszeichen wie hohem Fieber, Kopfschmerzen und Lichtempfindlichkeit solle umgehend ärztliche Hilfe mit Hinweis auf einen möglichen Meningokokkenkontakt in Anspruch genommen werden. "Außerdem besteht die Möglichkeit innerhalb von zehn Tagen nach dem Kontakt vorbeugend Antibiotika einzunehmen", so die Info des Landes OÖ.

Meningokokken-Erkrankungen werden von Bakterien namens Neisseria meningitidis hervorgerufen. "Diese werden von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion übertragen, also z.B. durch Husten, Niesen, Küssen oder das gemeinsame Benutzen von Gläsern", informiert das Gesundheitsministerium.

Die Übertragung passiere bevorzugt dort, wo Menschen sehr engen Kontakt haben: in Kindergärten, Schulen, Diskotheken oder auf Partys. Die Ansteckungsgefahr von engen Kontaktpersonen, insbesondere solchen im gleichen Haushalt oder in Gemeinschaftseinrichtungen, sei stark erhöht.

Eine Erkrankung könne zwar in jedem Lebensalter auftreten. "Besonders gefährdet sind Säuglinge, Kleinkinder (Altersgruppe 0 – 4 Jahre) sowie Jugendliche. Vor allem Jugendliche tragen Meningokokken teils im Nasen-Rachen-Raum, ohne selbst zu erkranken und sind so eine Infektionsquelle für andere". 

Das sind die Folgen der Erkrankung
Meningokokken führen in erster Linie zu Hirnhautentzündung und/oder Blutvergiftung. Ihr Verlauf ist oft schwer. Die Symptome einer Meningitis (Gehirnhautentzündung), starke Kopfschmerzen, hohes Fieber und Nackensteifigkeit, Übelkeit und Erbrechen, bei der septischen Form Hautblutungen, sind Alarmzeichen und sollten sofort behandelt werden. Bei Säuglingen sind unter anderem Appetitlosigkeit, Teilnahmslosigkeit und der Unwille bei Berührungen mögliche Krankheitszeichen. Bleibende Nervenschäden, wie z.B. Lähmungen oder Gehörverlust können entstehen.
Unbehandelt endet fast die Hälfte der Meningitis-Fälle tödlich. Innerhalb weniger Stunden können Meningokokken-Erkrankungen bei einem vollkommen gesunden Menschen zu schwersten Erkrankungen und zum Tod führen. Durch den sich schnell verschlechternden Krankheitsverlauf beginnt die Behandlung oft zu spät.
(Quelle: Gesundheitsministerium)

Meningokokken-Erkrankungen sind in Österreich meldepflichtig. "Personen, bei denen der Verdacht einer Infektion besteht müssen sofort in ein Krankenhaus eingewiesen und dort bis 24 Stunden nach Therapieeinleitung isoliert werden", so das Ministerium.

Die frühzeitige Behandlung von Meningokokken-Erkrankungen mit Medikamenten sei meistens erfolgreich - es gebe aber immer wieder auch schwere, mitunter tödliche Verläufe.

Enge Kontaktpersonen sollten bei Auftreten von Frühsymptomen (Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen) unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Ihnen wird oft eine vorbeugende Behandlung mit Medikamenten empfohlen.

"Ich habe eine Meningokokken-Infektion überlebt!"

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    Betroffene und Ärzte machen für die Impfung mobil. "Diese Krankheit wollen Sie nicht erleben", sagt Dr. Sprung-Markes (Mitte).
    Betroffene und Ärzte machen für die Impfung mobil. "Diese Krankheit wollen Sie nicht erleben", sagt Dr. Sprung-Markes (Mitte).
    Denise Auer

    Auf den Punkt gebracht

    • Gesundheitsbehörden in Oberösterreich warnen Besucher einer beliebten Diskothek vor einer potenziellen Meningokokken-Infektion, nachdem eine infizierte Person die Einrichtung besucht hatte
    • Die Erkrankung wird von Bakterien verursacht und kann schwerwiegende Folgen haben, insbesondere für Säuglinge, Kleinkinder und Jugendliche, weswegen Kinderärzte dringend zu einer Impfung raten
    red
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