Wien

Gebühren-Keule in Wien – Wasser, Müll & Co. bald teurer

In Wien werden die Gebühren fürs Parken, die Müllentsorgung und die Wasserversorgung erhöht. Was das für Wiener konkret bedeutet.

Michael Rauhofer-Redl
Ab Jänner 2023 erhöht Wien die Gebühren für Wasser, Müll und das Parken.
Ab Jänner 2023 erhöht Wien die Gebühren für Wasser, Müll und das Parken.
Getty Images/iStockphoto

Am Donnerstag gab die Stadt Wien eine Preiserhöhung bekannt. Die Gebühren für Müll und Parken wurden erhöht. So wird ein Parkschein für eine halbe Stunde ab 1. Jänner 2023 bereits 1,25 Euro betragen (aktuell: 1,10). Für eine Stunde werden dann 2,50 Euro (bislang: 2,20 Euro) fällig.

"Mit Stand Juni 2022 ist der VerbraucherInnenpreisindex (VPI) für Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung um 5,9% angestiegen. Für die Parkometergebühr (zuletzt im Jahr 2020 angepasst) beträgt der Wert 12,2%. Das bedeutet mit 1. Jänner 2023 eine Anpassung der Abgaben für Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung und Parkometergebühr sowie für ausgewählte Gebrauchsabgaben für die Benützung von öffentlichem Gemeindegrund", erklärt die Stadt Wien in einer entsprechenden Aussendung.

Wien erhöht die Gebühren.
Wien erhöht die Gebühren.
Stadt Wien

Auch (Ab-)Wasserversorgung wird teurer

Doch um wie viel genau wird die (Ab-)Wasserversorgung teurer? Die Stadt Wien klärt auf: Die aktuelle Gebührenvalorisierung bedeutet ab 1. Jänner 2023 für einen Mehrpersonen-Musterhaushalt für Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung eine monatliche Gebührenanpassung von zirka € 2,90. Für einen Single-Musterhaushalt beträgt die monatliche Gebührenanpassung etwa € 1,30. Auf's Jahr gerechnet ergibt das eine Mehrbelastung von rund 35 Euro bzw. 15,60 Euro – pro Haushalt und Jahr.

Stadt Wien verteidigt Gebührenerhöhung

Auch wenn die Gebühren je nach Art und Leistung nach Verbraucherpreisindex angepasst werden, braucht es weiterhin eine starke Finanzierung über das städtische Budget, um die Kosten der hochwertigen Daseinsvorsorge zu decken. So betrug der durchschnittliche Kostendeckungsgrad der Wiener Gebühren 2021 lediglich 41,18%, der Rest wurde mit rund 750 Mio. Euro aus dem städtischen Budget gedeckt, um die Leistbarkeit für die Wienerinnen und Wiener zu gewährleisten.

Auch für Single-Haushalte werden die Gebühren erhöht.
Auch für Single-Haushalte werden die Gebühren erhöht.
Stadt Wien

Im Vergleich zu anderen Landeshauptstädten braucht die Hauptstadt Wien wesentlich größere Infrastrukturen. Diese gilt es auch zu erhalten und zu modernisieren sowie weiter auszubauen. Trotz der aktuellen Valorisierung liegt Wien im Bundesländervergleich im unteren Drittel bei den Müllgebühren und Abwassergebühren. Bei den Wassergebühren ist Wien das viertgünstigste Bundesland in Österreich. Auch international bleibt Wien in puncto Daseinsvorsorge weiterhin im Spitzenfeld bei vergleichbar leistbaren Gebühren.

Gebühren sichern Erhalt und Wartung der Anlagen

Die Einnahmen durch die Gebühren für Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung fließen direkt in den Erhalt und den weiteren Ausbau dieser wichtigen Leistungen und kommen so den Wienerinnen und Wienern zugute. Dabei werden Faktoren wie Bevölkerungswachstum der Stadt Wien, der Klimawandel sowie Strukturveränderungen stets berücksichtigt.

So werden rund 3.000 km Wasserrohrnetze instandgehalten, die täglich 490 Mio. Liter Wasser in die Wohnungen der Wiener bringen. Fast 100 Prozent der Wiener Haushalte sind am kommunalen Kanalnetz angeschlossen. Die gesammelten Abwässer werden in der Hauptkläranlage Wien – der modernsten Kläranlage Europas – gereinigt. Für die Abfallentsorgung sorgen täglich 3.000 Mitarbeiter*innen, die 1,2 Mrd. kg Müll verwerten und 2.800 km Straßen reinigen. Drei Müllverbrennungsanlagen, ein Kompostwerk und eine Deponie ermöglichen die umfassende Abfallentsorgung vor Ort.

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