Nächster Eklat

"Geb da a Watschn!" Bundesliga-Trainer droht Rapid-Fan

Nächste Trainer-Entgleisung in der Bundesliga! Lustenau-Coach Andreas Heraf wurde von einem Rapid-Fan provoziert, drohte dem Mann dann mit Gewalt.

Sport Heute
"Geb da a Watschn!" Bundesliga-Trainer droht Rapid-Fan
Andreas Heraf stritt mit einem Fan.
Screenshot

Eine Woche nach dem Skandal-Derby sorgt erneut ein Fan-Video aus den sozialen Medien für Aufregung in der Bundesliga. Wieder im Brennpunkt: das Allianz Stadion nach einem Heimspiel von Rapid Wien. 

Der Clip, ursprünglich auf Tiktok veröffentlicht, dann über verschiedene Konten auf X (vormals Twitter) verbreitet, zeigt Lustenau-Trainer Andreas Heraf bei einer emotionalen Auseinandersetzung mit einem Fan auf der Sitzplatz-Tribüne gegenüber vom Block West, der vergangene Woche in der Causa um homophobe Sprechchöre mit fünf Rapid-Profis und Co-Trainer Stefan Kulovits im Fokus gestanden hatte.

Unschönes Derby-Nachspiel

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    Rapid-Fans nach dem Schlusspfiff am Rasen. 
    Rapid-Fans nach dem Schlusspfiff am Rasen.
    GEPA

    Was ist zu sehen und hören?

    Heraf streitet mit Fan

    Der Fan schimpft Heraf nach dem 1:1 zwischen Rapid und Lustenau in der vorletzten Runde des Grunddurchgangs: "Schleich di."

    Die Klub-Ikone der Hütteldorfer reagiert sofort auf die Provokation: "Komm owe, wennst dich draust", fügt eine deftige Drohung an: "Komm owe, oder i geb da a Watschn!"

    Daraufhin sagt der Mann auf der Tribüne: "Ich hol 20.000 Mann aus dem Block West."

    Heraf entgegnet: "Jo du Trottl brauchst 20.000, dass du owa kummst, du Schwammerl."

    Schlechtes Liga-Sittenbild

    Offenkundig ging der Streit von einem mutmaßlichen Rapid-Fan aus. Der Gäste-Trainer verlor die Contenance. Eine Woche, nachdem Rapid-Geschäftsführer Steffen Hofmann Rivale Austria als "Oaschlecha", Favoriten als "Hurnsbezirk" bezeichnet hatte, drohte eine andere Klub-Legende einem Fan mit körperlicher Gewalt und schimpfte ihn "Trottl" und "Schwammerl".

    Dieses Sittenbild von Personen in offiziellen Klub-Ämtern wirft kein gutes Licht auf die Bundesliga.

    Die Liga und ihr Strafsenat sind immer noch mit den Nachwehen des Wiener Derbys und den folgenden Entgleisungen der Rapidler Hofmann, Kulovits und den Spielern Guido Burgstaller, Marco Grüll, Niklas Hedl, Thorsten Schick und Maximilian Hofmann beschäftigt. Für Montagabend wird die erste Entscheidung über mögliche Sperren und andere Strafen erwartet. Rapid hat indes eine Pressekonferenz für Dienstag angekündigt, wo ein Maßnahmenkatalog präsentiert wird.

    Rapid hat mich zu dem gemacht, der ich heute bin.
    Andreas Heraf am Sonntagabend

    Heraf über Rapid-Skandal

    Heraf übernahm am 1. Jänner das Traineramt des zuvor entlassenen Lustenau-Trainers Markus Mader. Als Spieler wurde der heute 56-Jährige mit Rapid vier Mal österreichischer Meister, zwei Mal Cupsieger. 

    Das 342. Wiener Derby – die besten Fotos

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      Das 342. Wiener Derby – die besten Fotos
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      Der Ex-Teamspieler absolvierte für die Hütteldorfer 241 Pflichtspiele, erzielte dabei 32 Tore. Mit Rapid verbindet ihn also eine erfolgreiche Vergangenheit. Heraf bedankte sich wenige Stunden nach Abpfiff in der Sky-Sendung "Talk & Tore" bei den Rapid-Fans für die Sprechchöre: "Ich habe das gehört und meine Bank gefragt, ob sie meinen Namen schreien. Man freut sich natürlich über sowas. Ich habe dann auch kurz zum Block West gewunken. Es freut mich natürlich, weil die Vergangenheit, die ich mit diesem Klub erleben durfte, schon gewaltig war. Es war eine tolle Zeit, die mich geprägt hat. Sie hat mich zu dem gemacht, der ich heute bin."

      Der Streit mit dem Mann gegenüber des Block West blieb unerwähnt.

      Heraf nahm übrigens auch zum Rapid-Eklat Stellung, sagte dazu: "Was ich sagen kann, ist, dass die Dinge, die vorgefallen sind, ganz klar nicht in Ordnung waren. Das weiß mittlerweile jeder. Was ich aber gut und richtig finde ist, dass sich alle Beteiligten, die da in der Euphorie ihren Teil dazu beigetragen und diesen Fehler begangen haben, in aller Form und korrekt entschuldigt haben. Auch wenn es nicht in Ordnung war, was da passiert ist, denke ich, dass irgendwann auch Schluss sein muss. Man muss diese Entschuldigungen auch annehmen und den Leuten glauben, dass sie es auch ernst nehmen. Wenn es natürlich noch einmal vorkommt, werden die Leute sowieso Konsequenzen davontragen müssen, aber jetzt sollte irgendwann einmal Schluss sein. Wir haben auf dieser Welt ganz viele Probleme und viele Herde, wo Dinge nicht gut laufen. Natürlich ist es auch ein Thema, das in dieser Weltgeschichte einen großen Anteil hat, aber irgendwann muss auch Schluss sein. Man muss auch diese Entschuldigungen einmal akzeptieren."

      red
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