"Gates-Scheidung beschäftigt Wolkenkratzer an Anwälten"

Das Noch-Ehepaar Bill und Melinda Gates plant, privat getrennte Wege zu gehen, aber die Arbeit in ihrer gemeinsamen Stiftung fortzusetzen, wo sie große Teile ihres Vermögens in Gesundheitsvorsorge und Entwicklungszusammenarbeit einsetzen. Bis einschließlich 2019 hat die Bill & Melinda Gates Stiftung nach eigenen Angaben bereits mehr als 54 Milliarden US-Dollar für Projekte ausgegeben.

Fest steht: Die Scheidung wird eine Trennung der Superlative. Der Microsoft-Gründer belegt auf der "Forbes"-Liste der reichsten Personen auf der Welt den vierten Rang, sein Vermögen wird auf rund 130 Milliarden Dollar beziffert. Für "Heute" analysiert der Wiener Rechtsanwalt Alfred Boran, der in seiner 35-jährigen Laufbahn schon zahlreiche Ehescheidungen abgewickelt hat, die teuerste Scheidung der Welt.

Trennung als Riesenprojekt

Für Dr. Boran steht außer Frage, dass die Abwicklung ein Mega-Projekt wird: "Ich glaube, dass die Herrschaften das im Vorfeld mit ihren Anwaltsteams geregelt haben. In der Liga wird wahrscheinlich ein ganzer Wolkenkratzer mit Anwälten beschäftigt."

Die Tatsache, dass kein Ehevertrag existiert, hängt seiner Meinung nach womöglich mit dem Ursprung der Beziehung zusammen: "In den USA werden in der Regel immer Verträge unterzeichnet. Es könnte historisch zu erklären sein, dass Bill Gates nichts hatte, als er mit Melinda zusammen gekommen ist. In solchen Fällen akzeptiert der Ehepartner keinen Ehevertrag, wenn es finanziell steil nach oben geht."

Scheidung im Alter wird häufiger

Dass sich die Gates nach 27 Ehejahren trennen, ist für den Rechtsbeistand nichts Ungewöhnliches, denn Scheidungen im höheren Alter sind keine Seltenheit mehr: "Zu Beginn meiner Laufbahn hat es das gar nicht gegeben. Aber bei meiner Rekord-Scheidung momentan ist er 86 und sie 78 Jahre alt."

Alle Aussagen des Anwalts zur teuersten Scheidung der Welt, aber auch seine Erfahrungen mit künstlich aufrechterhaltenen Ehen und Detektiv-Einsätzen gibt es im unteren Video.