Wirtschaft
Gastro öffnet, doch im Handel wird jetzt vieles teurer
Nach Lockdowns und Gastroöffnung werden im ganzen Land Geschäfte zunehmend besser besucht, in Österreich wird jetzt wieder konsumiert anstatt gespart.
"Wir verzeichnen gute Umsätze", sagt Handelsverband-Obmann Rainer Will in einem Interview mit Puls24. "Der Weg zurück ist ein guter. Wir erhoffen uns natürlich durch die Gastronomieöffnung mit dem heutigen Tage natürlich noch mehr."
Pro Woche sollen nun 100 Millionen Euro zusätzlich in die Kassen des Handels gespült werden, weil "Spontankäufe durch die geöffnete Gastronomie dazu führen, dass wieder mehr Gemütlichkeit ins Shoppen einfließt", sagt Will. In den nächsten zwei Monaten, so hofft Will, sollten die Umsätze wieder das Vorkrisenniveau erreichen.
Preisanstiege in viele Bereichen
Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Die Pandemie hat in vielen Bereichen massive Preissteigerungen zufolge, die nun auch die Konsumenten tragen müssen. Österreich stecke mitten in einer Beschaffungskrise, schildert der Handelsexperte. "Drei von vier Händler in Österreich beklagen Beschaffungsengpässe und Lieferverzögerungen." Das führe zu einem Preisanstieg.
Bei Weißware – Kühlschränke, Geschirrspüler und Waschmaschinen – gebe es derzeit Lieferverzögerungen von drei bis sechs Monaten, schildert Will: "E-Bikes sind bis zu zwei Jahre ausverkauft".
Das liege daran, dass Europa Asien und (Nord-)Amerika in Sachen Impffortschritt noch hinterherhinke.
"Daher ist es so, dass nicht nur die Paletten kaum erhältlich sind, sondern auch Container aus Asien vergriffen sind, oder bis zu achtfach beim Preis zu Buche schlagen". Die Chinesen etwa würden sich derzeit mehr auf die Sanierung des Binnenmarktes fokussieren – zum Leidwesen des internationalen Handels.
Diese Folgen der Pandemie würden uns aber wohl noch länger begleiten, schätzt der Handelsverband-Obmann. Österreich und Europa würden deshalb gut daran tun, die eigenen Produktionskapazitäten wieder auf- und auszubauen.