Obwohl der Verbrauch sank
Gaspreis plötzlich erhöht: "Weil eh alles teurer wird"
Ein Linzer soll künftig einen um 40 Euro höheren Teilbetrag pro Monat für Gas zahlen, obwohl der Verbrauch sank. Er versteht die Welt nicht mehr.
Seit Russland aufgrund von rechtlichen Streitereien den Gashahn zugedreht hat, sind viele Kunden auch in Österreich verunsichert. Die Linz AG und die Energie AG betonen, dass die Lager gut gefüllt sind und die Versorgung sichergestellt ist. Fraglich ist aber, wie sich die Preise weiter entwickeln.
Fix ist: Ab 1. Jänner zahlen wir mehr für die Durchleitung von Strom und Gas bis zu unserer Wohnung, unserem Haus oder Betrieb – das sind die sogenannten "Netzentgelte". Dieser Kostensprung ist durchaus spürbar. Im Durchschnitt zahlt jeder Abnehmer in Österreich im kommenden Jahr 73 Euro mehr für das Gasnetz (+23 %) und zusätzlich 60 Euro mehr für die Stromleitungen (+17 %) – insgesamt also 133 Euro.
Ärger über höheren Teilbetrag
Für manche eine Hiobsbotschaft. Viele stöhnen jetzt schon unter den hohen Energiekosten. Ein Familienvater aus dem Großraum Linz staunte nicht schlecht, als er seine letzte Gasabrechnung ins Haus bekam. "Der Verbrauch ist gesunken, das Gas wird eigentlich billiger, aber die monatlichen Raten wurden erhöht", ärgert er sich.
Im Vorjahr habe er noch um EUR 40 weniger bezahlt. "Es wird eh alles teurer, also warum auch nicht gleich eine Erhöhung auf Verdacht", ist er sauer. Immerhin würde er so Zinsen verlieren.
"Teilbeträge selbst anpassen"
Der Verbund betont auf "Heute"-Anfrage, dass man zu Einzelfällen nichts sagen könne. Aber: Alle Kunden könnten ihre Teilbeträge selbst anpassen. "Das gilt sowohl für Strom als auch für Gas." Die Basis für den monatlichen Teilbetrag sei der vom Netzbetreiber gemeldete Jahresverbrauch sowie der durchschnittliche saisonale Erdgasverbrauch Österreichs.
Auf den Punkt gebracht
- Seit Russland den Gashahn zugedreht hat, sind viele Kunden in Österreich verunsichert, obwohl die Linz AG und die Energie AG betonen, dass die Versorgung gesichert ist
- Ab Jänner steigen die Netzentgelte für Strom und Gas, was zu spürbaren Mehrkosten von durchschnittlich 133 Euro pro Jahr führt, was viele Verbraucher zusätzlich belastet