Wirtschaft

Gas-Angst lässt die Preise für Pellets explodieren

Der steigende Gaspreis und die Sorge vor dem Versiegen der Versorgung aus Russland lösen einen Run auf alternative Brennstoffen aus.

Clemens Pilz
Immer mehr heizen mit Pellets.
Immer mehr heizen mit Pellets.
Getty Images/iStockphoto

Wegen der unsicheren Lage auf dem Energiesektor steigen viele Österreicher auf alternative Formen der Beheizung um und versuchen, möglichst autark zu leben. Pellet-Heizungen sind in Sachen Beliebtheit ganz vorne dabei. Durch die hohe Nachfrage haben sich die Preise in diesem Bereich im Jahresvergleich aber bereits verdoppelt und Produzenten berichten über Lieferschwierigkeiten.

In Leoben (Stmk.) befindet sich mit Mary-Melnhof einer der größten Pelletsproduzenten: Für unterschiedliche Abnehmer und Händler produziert Mayr-Melnhof hier 100.000 Tonnen. Heuer insgesamt noch mehr als im Vorjahr, dennoch müsste es noch viel mehr sein, denn die Nachfrage nach Pellets sei "gleichsam explodiert", sagte Richard Stralz, Vorstand von Mayr-Melnhof Holz, zum ORF Steiermark.

Hamsterkäufe erzeugen Knappheit

"Wir produzieren, was wir können, aber wir können eben nicht mehr. Sollten wir mehr Rohstoff bekommen, sodass die Sägen mehr machen können, dann gibt es auch mehr Pellets", erklärt Stralz. Der Engpass bei den Pellets ist einerseits durch die vermehrte Verbreitung dieser Heizform bedingt: Angaben des Vereins proPellets Austria zufolge wurden heuer doppelt so viele Pellets-Heizungen installiert, wie im Vorjahr. Der Handel komme da momentan einfach nicht mit.

Preis im Vergleich noch immer attraktiv

Andererseits sorgen aber auch Hamsterkäufe für eine Knappheit, so Stralz: "Ich kann nur raten, dass man nur einen Teil kauft und die Händler auch nur einen Teil befriedigen – und das eben auf zwei oder drei Lieferungen. So werden wir alle gut durch den Winter kommen." Mittlerweile ist der Preis für Pellets zwar doppelt so hoch wie noch vor einem Jahr – aber immer noch halb so teuer, wie Heizöl.

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