Bei Barbara Karlich erinnert sich Amina an das erste Treffen mit ihrem Mann 1990. Sie trafen sich bei einem Urlaub in den Niederlanden. Es war wie Liebe auf den ersten Blick. Aber: "Für ihn war das ausgeschlossen, dass man eine Beziehung einfach anfängt. Er hat gesagt: Heiraten oder nicht. Es geht nicht anders."
Innerhalb weniger Tage war klar, dass geheiratet werden sollte, da Aminas Mann als gläubiger Muslim nur eine Ehe akzeptierte. Da fährt die Moderatorin dazwischen: "Wart einmal, wart einmal! Ihr habt doch nicht gleich..." Amina erklärt: "Ja, das war so schnell."
Anfangs gab es Hürden – Amina lebte in Österreich, ihr Mann in Ägypten, und beide wollten nicht wegziehen. Zudem sagt Amina: "Ich habe den Islam gar nicht gekannt." Mittlerweile ist sie konvertiert und trägt Hijab: "Den habe ich nach drei, vier Jahren aufgesetzt. Entweder ich mache es ganz oder gar nicht."
Die Konversion begründet sie damit, dass ihr ohne religiöses Bekenntnis etwas gefehlt habe. Der Islam habe sie beeindruckt. Karlich vermutet jedoch, dass Amina vor allem aus Liebe konvertierte: "Ich glaube, du hast ihn gesehen in seiner Religion, so wie er es gelebt hat."
Nach der Konversion verlor Amina viele Freunde: "Pausenlose Kritik wegen der Kleidung oder warum ich keinen Wein trinke." Ihre Familie stärkte ihr aber den Rücken. Anfangs wurde sie außerdem auf der Straße angepöbelt, doch mittlerweile ist es anders: "Österreich ist jetzt voll mit Muslimen."
Ihren Sohn haben beide muslimisch aufgezogen. Karlich fragt, wie es für Amina wäre, wenn ihr Kind nun wegen der Liebe zum Christentum konvertieren würde. Das schließt die 63-Jährige aber aus. Eher würde eine Frau ihm zuliebe Muslima werden.