Fussball

Fußballer casht für 51 Minuten 28 Millionen Euro

Jean-Kevin Augustin ist das teuerste Missverständnis der englischen Fußballgeschichte. Leeds muss für den Franzosen tief in die Tasche greifen.

Erich Elsigan
Augustin (r.) im Trikot von RB Leipzig
Augustin (r.) im Trikot von RB Leipzig
Imago

Teueres Nachspiel für Leeds United! Der Klub von ÖFB-Legionär Maximilian Wöber schuldet Ex-Spieler Jean-Kevin Augustin 28 Millionen Euro – das berichtet "The Athletic". Doppelt bitter: Der Franzose bestritt nur 51 Minuten für den englischen Klub. Doch was steckt hinter diesem Urteil?

Augustin stieß im Jänner 2020 auf Leihbasis von RB Leipzig zum damaligen Zweitligisten Leeds. Der Deal galt bis 30. Juni. Die Vereine fixierten eine Kaufpflicht in der Höhe von 21 Millionen Euro, sollte der Aufstieg in die Premier League gelingen. 

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    Doch dann kam Corona – und ein Lockdown. Zwischen März und Juni wurde nicht gekickt. Das Liga-Ende verzögerte sich, erst am 22. Juli war Schluss. Leeds gelang tatsächlich der Aufstieg. Einen Mini-Anteil daran hatte auch Augustin, der im Februar drei Einsätze als "Joker" verbuchte, danach aber keine Rolle mehr spielte und auf der Tribüne versauerte.

    Leeds weigerte sich in der Folge, Augustin trotz Vereinbarung zu verpflichten. Der Klub argumentierte, dass der Aufstieg erst nach dem 30. Juni gelang, der Stürmer also offiziell nicht mehr zum Kader gehörte. Die "Bullen" sahen das anders, klagten die 21 Millionen Euro ein. Die FIFA gab den Deutschen Recht, die Vereine einigten sich auf eine Summe von knapp 18 Millionen Euro.

    Doch damit war die Sache noch nicht ausgestanden. Denn auch Augustin selbst klagte. Ihm wurde im Falle des Leeds-Aufstiegs ein Fünfjahres-Vertrag zugesichert. Der ging dem Angreifer unverschuldet durch die Lappen.

    Die FIFA scheint aber für Augustin entschieden zu haben – und fordert Leeds auf, wegen Vertragsbruch 28 Millionen Euro an den 25 Jahre alten Franzosen zu überweisen. Der Verein legte Berufung vor dem CAS ein.

    Augustin wechselte nach seinem glücklosen Leeds-Intermezzo im Oktober 2020 ablösefrei zum FC Nantes und im Sommer 2022 schließlich zum FC Basel. Dort erzielte er in zwölf Liga-Einsätzen drei Treffer.

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