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Fußball-Fans in Brüssel getötet! Polizei jagt Attentäte
Nach den tödlichen Schüssen auf zwei schwedische Fußballfans in Brüssel ist der mutmaßliche Attentäter weiter auf der Flucht.
Nach den tödlichen Schüssen auf zwei Schweden in Brüssel ist der mutmaßliche Attentäter weiter auf der Flucht. Der Mann wurde in belgischen Medien als Abdesalem L. identifiziert. In den sozialen Medien verwende er auch den Namen "Slayem S.". Er soll 45 Jahre alt und Einwohner der Brüsseler Gemeinde Schaerbeek sein. Der Zeitung "Het Laatste Nieuwszufolge" ist der Mann Tunesier, sein Asylantrag soll abgelehnt worden sein. Danach habe er sich illegal im Land aufgehalten.
Die Zeitung Sudinfo schreibt, der Mann sei dem Geheimdienst bekannt und habe sich radikalisiert. Der belgische RTBF gibt außerdem an, dass er zuvor in Tunesien wegen terroristischer Straftaten vor Gericht stand.
Im Netz kursiert ein Bekennervideo
Aus Ermittlerkreisen hieß es, in Onlinediensten kursiere ein Bekennervideo, auf dem ein Mann auf Arabisch spreche. Er behauptet demnach, Mitglied der Terrororganisation IS zu sein. In einem weiteren Video, das auf der Website der flämischen Zeitung "Het Laatste Nieuws" veröffentlicht wurde, ist zu sehen, wie der mutmaßliche Schütze in einer orangefarbenen Neonjacke eine automatische Waffe schultert und auf einem Motorroller davonfährt. Parallel sind mindestens vier Schüsse zu hören.
Der Mann gibt in dem Bekennervideo an, die Schweden aufgrund ihrer Nationalität getötet zu haben, erklärte der Sprecher der Bundesanwaltschaft, Eric Van Duyse, im Sender LN24. Im Sommer hatten mehrere Koranschändungen in Schweden in der islamischen Welt Empörung ausgelöst.
Opfer waren schwedische Fußballfans
Die Tat ereignete sich um kurz nach 19 Uhr in der Nähe des Place Sainctelette im Norden der belgischen Hauptstadt unmittelbar vor einem EM-Qualifikationsspiel zwischen Belgien und Schweden im Brüsseler König-Badouin-Stadion. Mehreren Medienberichten zufolge handelt es sich bei den Opfern um schwedische Fans, die schwedische Fußballtrikots trugen.
Das Fußballspiel im fünf Kilometer vom Tatort entfernten Stadion wurde kurz nach den Schüssen in der Halbzeitpause bei einem Stand von 1:1 abgebrochen. Laut dem belgischen Sender RTBF wollten die schwedischen Spieler die Partie angesichts der Ereignisse nicht weiter fortsetzen.
"Islamistischer Terroranschlag"
Regierungschef De Croo rief die Bewohner der belgischen Hauptstadt zur Wachsamkeit auf. Er befinde sich gemeinsam mit dem Justiz- und dem Innenminister im nationalen Krisenzentrum, erklärte er im Onlinedienst X. Weiter sprach er dem schwedischen Ministerpräsidenten Ulf Kristersson nach dem "feigen Attentat auf zwei schwedische Bürger in Brüssel" sein Beileid aus.
Der schwedische Außenminister Tobias Billstrom sagte, er sei "erschüttert angesichts der Nachricht, dass heute Abend zwei schwedische Fußballfans in Brüssel ermordet wurden und eine dritte Person schwer verletzt wurde" und betonte, die schwedischen Behörden arbeiten eng mit den belgischen zusammen, um den Mörder zu finden.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach von einem "islamistischen Terroranschlag" und erklärte, Europa sei "erschüttert". "Vor wenigen Minuten wurde Brüssel erneut von einem islamistischen Terroranschlag getroffen, der offenbar (...) mindestens zwei weiteren Europäern, zwei Schweden, das Leben gekostet hat", sagte Macron am Montag bei einem Staatsbesuch in Albanien.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verurteilte am Abend das "abscheuliche Attentat" und sprach den Familien der Opfer ihr Beileid aus.
Belgien mehrfach Ziel von Terroranschlägen
Belgien war in den vergangenen Jahren mehrfach Ziel terroristischer Anschläge. Am 22. März 2016 sprengten sich in der Hauptstadt Brüssel drei Selbstmordattentäter am Flughafen und in einer U-Bahn-Station in die Luft. Dabei wurden 35 Menschen getötet und fast 700 weitere verletzt. Zu den Taten bekannte sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).
Im November 2022 hatte ebenfalls in Brüssel ein mit einem Messer bewaffneter Mann zwei Polizisten angegriffen, wobei einer von ihnen getötet und der andere schwer verletzt wurde. Die Bundesstaatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein.