Wildtiere

Delfin "Fungie" wird vermisst

Berühmtheit, Kulturgut und Wahrzeichen "Fungie" ist unauffindbar. Ganz Irland sucht nach dem ältesten Einzelgänger-Delfin der Welt. 

Christine Kaltenecker
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Das Wahrzeichen der irischen Stadt Dingle, ist seit mehreren Tagen verschwunden.
Das Wahrzeichen der irischen Stadt Dingle, ist seit mehreren Tagen verschwunden.
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Zum ersten Mal wurde "Fungie" 1983 in der irischen Bucht von der kleinen Hafenstadt Dingle gesichtet und ist nun schon fast vier Jahrzehnte an der Seite der Bewohner. In seltensten Fällen kommt es nämlich vor, dass sich Delfine von ihren Artgenossen lösen und die Nähe zum Menschen suchen. "Fungie" ist so eine Ausnahme und bezaubert die Einheimischen, sowie auch zahlreiche Touristen mit seiner Zahmheit. Doch nun lässt sich "Fungie" schon tagelang nicht mehr in der Bucht blicken. 

Ganz Irland und hunderte Helfer versuchen den großen Tümmler zu finden. "Es besteht noch Hoffnung, dass sich 'Fungie' nur vor Buckelwalen oder anderen Delfinen versteckt. Wir hatten in letzter Zeit vermehrte Sichtungen", so Bootsmann Gary Brosnan. Mittels Sonarsystem möchten sie die Suche unbedingt fortsetzen. "Wir müssen 'Fungie' finden. Das sind wir ihm schuldig." 

"Fungie" ist mittlerweile über 40 Jahre alt. Die meisten großen Tümmler erleben die 30 in Freiheit nicht, aber da "Fungie" in der sicheren Bucht sein Zuhause fand, war auch dies bestimmt ausschlaggebend für sein überdurchschnittlich hohes Alter. 

Auch ein Denkmal wurde für "Fungie" errichtet.
Auch ein Denkmal wurde für "Fungie" errichtet.
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Die Bewohner und Touristen tummeln sich auf den Bootsstegen und halten unermüdlich Ausschau nach dem Meeressäuger, denn vielleicht kann man sich ja doch noch verabschieden. "Er ist einfach ein Teil von uns", sagte Lokaljournalist Sean Mac und blickt ebenfalls hinaus auf's Meer. 

Auf den sozialen Medien posten nun laufend Menschen diverse Erinnerungs-Schnappschüsse mit "Fungie". Rührend.