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Hunderttausende Kühe sollen für das Klima sterben

Irland dürfte seine Klimaziele voraussichtlich deutlich verfehlen. Nun sorgt ein Vorschlag des Dubliner Landwirtschaftsministeriums für Aufsehen. 

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Eine grasende Rinderherde an der Südküste Irlands.
Eine grasende Rinderherde an der Südküste Irlands.
Getty Images/iStockphoto

Geht es nach der Butter-Werbung, sind die irischen Kühe die glücklichsten der Welt. Doch wenn sie lesen könnten, was in einem internen Papier des Landwirtschaftsministeriums in Dublin vorgeschlagen wird, dürfte das kaum noch zutreffen. Um die Klimaziele des EU-Mitglieds zu erreichen, könnten in den kommenden drei Jahren fast 200.000 Kühe getötet werden.

Die Milchkühe sollen zum Wohle des Klimas getötet werden: erst vor kurzem hatte die Umweltbehörde EPA mitgeteilt, das Land werde seine Klimaziele voraussichtlich deutlich verfehlen. Eines dieser Ziele besagt, dass allein die Emissionen des Agrarsektors bis 2030 um vier bis 20 Prozent sinken sollten. Insgesamt will Irland im Rahmen der EU-Verordnung zur Lastenteilung die Emissionen des Landes im Vergleich zu 2005 um 30 Prozent senken.

So lautet der Vorschlag

Konkret heißt es in dem Dokument: "Ungefähr 65.000 Milchkühe pro Jahr müssten 2023, 2024 und 2025 aus dem Markt genommen werden." Die Lösung laute Keulung, schrieb der "Independent". Die bis jetzt geplanten Maßnahmen reichten nicht aus, um die Klimaziele zu erreichen, heißt es in den Unterlagen. Um die Lücke zu schließen, müssten nach Ansicht des Ministeriums in den kommenden Jahren "zehn Prozent des Viehbestands durch andere Aktivitäten ersetzt" werden. 

Das wären nach aktuellem Stand 740.000 Tiere. Die Regierung sei fest entschlossen, den Landwirten "freiwillige, finanziell attraktive Optionen zu bieten, zu denen auch die Diversifizierung gehört", sagt eine Sprecherin des Agrarministeriums. Von 3.000 Euro je Kuh und jährlich 200 Millionen Euro bis 2025 ist im "Independent" die Rede.

Milchbauern fühlen sich übergangen

Das Dokument sei "Teil eines Beratungsprozesses" und stelle eine der verschiedenen Optionen dar, führte die Ministeriumssprecherin weiter aus. "Es handelt sich nicht um eine endgültige politische Entscheidung." Der Verband der irischen Milchlieferanten fühlt sich übergangen und forderte, ein solches Programm müsse auf Freiwilligkeit beruhen. "Es sollte bilaterale Gespräche geben, um einen Plan zu erstellen, der die ganze Branche mit ins Boot holt", wie Pat McCormack, Präsident des Verbands der irischen Milchlieferanten, die Deutsche Presse-Agentur wissen ließ.

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