Klimaschutz

Für Meeresschutz – Fünf-Meter-Hai vor Außenministerium

Umweltschützer übergaben Petition für starkes Meeresschutzabkommen an Minister Schallenberg, eine halbe Million Österreicher hatten unterschrieben.

Lydia Matzka-Saboi
Greenpeace-Meeresschutzaktion Donnerstag früh vor dem Außenministerium in Wien.
Greenpeace-Meeresschutzaktion Donnerstag früh vor dem Außenministerium in Wien.
Helmut Graf / Tageszeitung "Heute"

Mit einer fünf Meter großen, kopfüber hängenden Hai-Attrappe überreichten Greenpeace-Aktivisten Donnerstag früh eine Meeresschutz-Petition mit 463.300 Unterschriften aus Österreich.

Die Aktion fand im Vorfeld der am 15. August startenden fünften Verhandlungsrunde der Vereinten Nationen zum Hochseeschutzabkommen statt. Greenpeace forderte Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) dazu auf, "diese Stimmen ernst zu nehmen und bei den Verhandlungen konsequent für ein starkes Hochseeschutzabkommen einzustehen".

UN-Hochseeschutzabkommen

Die Verhandlungen zum Hochseeschutzabkommen finden von 15. bis 26. August in New York statt. Greenpeace forderte, die Petition ernst zu nehmen. "Unsere Ozeane befinden sich in einer Krise: Jedes Jahr sterben 100 Millionen Haie in den Netzen der Fischerei-Industrien", sagte Lukas Meus von Greenpeace.

Alle sieben Arten der Meeresschildkröten sind Greenpeace zufolge mittlerweile vom Aussterben bedroht. "90 Prozent der globalen Speisefischbestände sind entweder bis an die Grenze befischt oder bereits überfischt. Den brutalen Methoden der industriellen Fischerei muss endlich Einhalt geboten werden", sagte Meus.

Verfassung für die Ozeane

Auch die Oppositionspartei SPÖ setzt sich für eine Ausweitung der Meeresschutzgebiete ein. "Auch wenn Österreich ein Binnenland ist, spielt es eine wichtige Rolle bei den Entscheidungen", klärte Petra Bayr, Bereichssprecherin für globale Entwicklung, in einer Aussendung auf.

"Es gibt eine Vielzahl internationaler Gremien und Verträge, die sich mit der Bewirtschaftung der Ressourcen auf Hoher See befassen, der übergreifende Rahmen für die Verwaltung des Ozeanraums ist das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen (UNCLOS) von 1982, das auch als 'Verfassung für die Ozeane' bezeichnet wird. Österreich hat sowohl UNCLOS als auch das dazugehörige Zusatzübereinkommen ratifiziert und ist somit in sämtlichen UNCLOS zurechenbaren Gremien stimmberechtigt", erklärte SPÖ-Sprecherin Bayr.