Oberösterreich

"Für Handel ist der harte Lockdown eine Katastrophe" 

Oberösterreich und Salzburg gehen mit Montag in den "harten" Lockdown. Dem Handel droht der Verlust des so immens wichtigen Weihnachtsgeschäftes.  

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Ab Montag muss der Handel in Oberösterreich geschlossen halten. Ausnahme: Geschäfte des täglichen Bedarfs, z.B. Supermärkte. 
Ab Montag muss der Handel in Oberösterreich geschlossen halten. Ausnahme: Geschäfte des täglichen Bedarfs, z.B. Supermärkte. 
Getty Images/iStock/brightstars

Die immer prekärer werdende Lage in den Intensivstationen Oberösterreichs ließ Landeshauptmann Thomas Stelzer keine andere Wahl: Ab Montag gilt im Land ob der Enns ein knallharter Lockdown.

Mit Ausnahme der Geschäfte des täglichen Bedarf, wie zum Beispiel Supermärkte, muss der Handel dann geschlossen halten. "Der angekündigte Lockdown für Oberösterreich war angesichts der Infektionszahlen und der Situation in den Spitälern unvermeidlich", zeigt Ernst Wiesinger, Obmann der Sparte Handel der WKOÖ, Verständnis für den Lockdown.

Aber: "Für die Wirtschaft und speziell für den Handel bedeutet dies allerdings eine Totalbremsung, noch dazu kurz vor dem so sehnlichst herbei gewünschten Weihnachtsgeschäft, er wird einen massiven wirtschaftlichen Schaden auslösen." 

Wiesinger warnt weiters: "Für den oberösterreichischen stationären Handel ist der geplante Lockdown, noch dazu eben kurz vor Weihnachten, nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine emotionale Katastrophe. Das Weihnachtsgeschäft ist für viele Branchen die umsatzstärkste Zeit im Jahr und kann auch nachher nicht mehr aufgeholt werden." 

Wirtschaftskammer-Funktionär fordert generelle Impfpflicht

Was für den Handel in OÖ jetzt entscheidend ist, erklärt WKOÖ-Sparten-Geschäftsführer Manfred Zöchbauer im "Heute"-Interview: "Wir brauchen jetzt: Rasche finanzielle Ausgleichsmaßnahmen wie in der Vergangenheit. Die haben sich bewährt und müssen jetzt wieder aktiviert werden. Dann muss es auch wieder die Möglichkeit des 'Click & Collect' geben – das hat in den letzten Lockdowns super funktioniert. Wichtig ist auch, dass eine klare Warenabgrenzung kommt. Was dürfen Supermärkte im Sortiment führen, was bleibt den Fachhändlern überlassen – damit es nicht wieder zu so einem großen Ungleichgewicht kommt." 

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    Mit einer weiteren Forderung lässt Zöchbauer aufhorchen: "Wir brauchen eine generelle Impfpflicht, sonst stehen wir in wenigen Monaten vor der gleichen Situation."

    Hat die Politik zu spät reagiert, zu spät den Lockdown ausgerufen? "Im Nachhinein ist man gescheiter – es ist aber auch eine schwierige Entscheidung, die die Politik zu treffen hat", meint Zöchbauer. "Jetzt ist es zu spät, was einen Teil des Weihnachtsgeschäfts betrifft. Aber ich habe natürlich vollstes Verständnis, dass die Krankenhäuser jetzt entlastet werden müssen, das steht außer Frage. Aber die Situation für den Handel ist eine sehr, sehr schwierige.“