Niederösterreich

Für Geld von Versicherung! Frau Säure ins Auge getropft

Ein Bulgarin wollte in Wien ein besseres Leben, wurde aus Geldgier brutal zugerichtet. Ein 41-Jährige wollte für "Unfälle" Geld von der Versicherung.

Daumen ab und Salzsäure für Versicherungsbetrug: Der Angeklagte (41)
Daumen ab und Salzsäure für Versicherungsbetrug: Der Angeklagte (41)
Denise Auer

Für eine abscheulich-niederträchtige Tat musste ein 41-Jähriger am Donnerstag am Wiener Landl auf die Anklagebank. Er soll eine Bulgarin aus Geldgier verstümmelt haben.

Unfallversicherung für Frau

Die Osteuropäerin war 2017, vermutlich via Menschenhändler, nach Wien gekommen. Die Frau hoffte einfach auf ein besseres Leben, konnte weder schreiben noch lesen, was ein 41-Jähriger ruchlos ausgenützt haben soll. Der Bosnier soll nämlich im Namen der Frau Unfallversicherungen abgeschlossen haben.

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    Der Angeklagte wurde in den Gerichtssaal geführt.
    Der Angeklagte wurde in den Gerichtssaal geführt.
    Auer

    Im Sommer 2018 soll der Bosnier einen heimtückischen Plan gefasst und einen "Putzunfall" vorgetäuscht haben: Um Geld von der Versicherung abzukassieren, fixierte er die Frau angeblich am Boden, träufelte ihr Salzsäure ins Gesicht, verätzte ein Auge. Dann brachte er das Opfer ins Krankenhaus. Im Spital gab er an, die Frau habe sich beim Putzen verletzt – ihr sei Putzmittel ins Auge gekommen.

    Daumen abgeschnitten

    Nur drei Wochen nach dem Salzsäure-"Unfall" soll der Angeklagte mit der jungen Bulgarin nach Ungarn gefahren sein. Dort fesselte er die Frau mit einer Helferin an einer Tür, hackte ihr angeblich den Daumen der linken Hand ab. Wieder soll er den Vorfall als Arbeitsunfall deklariert haben – insgesamt kassierte er von drei Versicherungen 25.000 Euro.

    Der Bosnier war bereits verurteilt worden, das Urteil wurde aufgehoben - mehr dazu hier. Der vom renommierten Strafverteidiger Mathias Burger vertretene Bosnier ist in U-Haft, seit einem Jahr läuft der Prozess, am Donnerstag sollte es am Wiener Landl weitergehen. Da ein Schöffe fehlte, wurde auf 2. Juni vertagt.

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