Nahost-Konflikt
Fünf Tote nach Raketenangriff aus dem Libanon
Bei einem Raketenangriff aus dem Libanon sind auf einem Feld nahe der israelischen Grenzstadt Metulla fünf Menschen getötet worden.
Bei den Toten handele sich um einen israelischen Landwirt und vier ausländische Arbeiter, berichtete der öffentlich-rechtliche Kan-Sender. Ein weiterer Mensch habe schwere Verletzungen erlitten. Die israelische Armee teilte mit, zwei Geschosse seien auf einem Feld nahe Metulla eingeschlagen. Man prüfe noch die Details. Insgesamt seien 30 Raketen aus dem Libanon auf den Norden Israels abgefeuert worden.
Die mit dem Iran verbündete Miliz beschießt Israel seit Beginn des Gaza-Krieges vor mehr als einem Jahr. Israel antwortete mit massiven Luftangriffen und inzwischen auch einer Bodenoffensive. Nach israelischen Angaben sind seit Kriegsbeginn 69 Menschen im Norden Israels durch Beschuss aus dem Libanon getötet worden, davon 33 Zivilisten, sechs Ausländer und 30 Soldaten.
Israel fordert im Libanon 80.000 Einwohner zur Flucht auf
Das israelische Militär hat bereits am Mittwoch die Bewohner der libanesischen Stadt Baalbek im Osten des Landes und umliegender Orte angesichts bevorstehender Angriffe zur Evakuierung aufgerufen. Sie sollten ihre Häuser sofort räumen, bevor die Armee mit Gewalt gegen Stellungen der proiranischen Hisbollah-Miliz vorgehen werde, teilte ein Sprecher des Militärs mit. Auf einer Karte markierte die Armee große Teile Baalbeks sowie die angrenzende Orte Duris und Ain Bordai.
Rund 80.000 Menschen leben in Baalbek. Zudem haben viele Binnenflüchtlinge aus dem Südlibanon in Baalbek und der umliegenden Region Zuflucht vor israelischen Angriffen gesucht. Die Gegend gilt als Hochburg der schiitischen Hisbollah-Miliz.
Eine "außergewöhnliche" Evakuierungsaufforderung
Viele Bewohner verließen in Panik die betroffenen Gebiete, wie Augenzeugen der Deutschen Presse-Agentur berichteten. Per Lautsprecher aus Moscheen wurden die Menschen demnach in Befürchtung bevorstehender Angriffe auch von libanesischer Seite zur Evakuierung aufgerufen.
Es war die erste Aufforderung dieser Art in dem Gebiet seit Beginn des aktuellen Kriegs zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär im Libanon. Israelische Medien sprachen von einer "außergewöhnlichen" Evakuierungsaufforderung. Römische Tempelanlagen in Baalbek zählen zum Unesco-Weltkulturerbe.
Israel feuert erneut Raketen auf den Libanon ab
Auf den Punkt gebracht
- Bei einem Raketenangriff aus dem Libanon nahe der israelischen Grenzstadt Metulla wurden fünf Menschen getötet, darunter ein israelischer Landwirt und vier ausländische Arbeiter
- Angesichts bevorstehender Angriffe hat das israelische Militär die Bewohner der libanesischen Stadt Baalbek und umliegender Orte zur Evakuierung aufgerufen, was zu Panik und einer Massenflucht führte